The Ridin’ Dudes im Interview
Das Musikerdasein in Zeiten von Corona

Am 2. Oktober treten The Ridin Dudes in Herzogenburg auf - zuvor erscheint noch ein neues musikalisches Schmankerl der Band. | Foto: Stefan Hübner
  • Am 2. Oktober treten The Ridin Dudes in Herzogenburg auf - zuvor erscheint noch ein neues musikalisches Schmankerl der Band.
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"Ein plötzlicher Entzug all dessen, was Spaß bereitet": The Ridin’ Dudes im Interview über die "Corona-Zwangspause".

REGION. Authentisch, unterhaltsam und sympathisch: Wer The Ridin’ Dudes bereits live erlebt hat weiß, dass man bei ihren Konzerten nicht nur musikalisch auf seine Kosten kommt. Doch auch die immer für einen Schmäh aufgelegten Musiker machen aufgrund der Coronakrise eine schwierige und vor allem auch ungewisse Zeit durch. Wie es den "Dudes" während des Lockdown erging erzählten Manager Rene Grohs, sowie Sänger und Gitarrist Mika Stokkinen und Schlagzeuger Reinhard Schwarzinger im Interview mit den Bezirksblättern.

Bezirksblätter: Auch ihr wart von den Maßnahmen zur Eindämmung des Corona Virus betroffen und musstet Veranstaltungen absagen oder verschieben. Für euch ist die Musik ja nicht nur eine Leidenschaft sondern auch euer Job. Wie war es Wochenlang nicht auf der Bühne zu stehen?
Mika Stokkinen: Nimm einem Sportler das Training und die Wettkämpfe weg, einem Winzer den Wein, egal, welche Vergleiche, es ist ein plötzlicher Entzug all dessen, was einem Spaß und Vergnügen bereitet! Der fehlende Energieaustausch mit dem Publikum, die Fans, all das bricht plötzlich komplett weg. Hinzu kommt natürlich auch das Wissen, dass man quasi mit sofortiger Wirkung kein Geld mehr verdienen wird für unbestimmte Zeit! Das alles ist schon sehr an einer Belastungsgrenze, die ich bis dato so nie gekannt habe.
Reinhard Schwarzinger : Eine absolut neue und noch nie dagewesen Situation. Zum einem, weil auch ein Großteil der Band davon lebt, zum anderen, weil es unsere Leidenschaft ist live zu spielen, gute Laune zu verbreiten und Leute zum Tanzen zu bringen. Wir haben dann die Zeit mit wöchentlichen Konzerten per Livestream „überbrückt“ - was auch wiederum eine ganz neue Erfahrung für uns war. Es fühlt sich einfach anders an, nicht direkt vor Publikum zu performen. Gute Stimmung bei Konzerten ist ja nicht nur gute Musik oder eine gute Band, sondern die Resonanz vom Publikum. Es ist quasi ein geben und nehmen zwischen Band und Zuhörer. Das fehlt dann natürlich bei Streaming-Konzerten.

Wie habt ihr die freie Zeit genutzt? Seid ihr während der Corona-bedingten "Auszeit" neuen Hobbys nachgegangen oder habt Projekte beendet die schon lange aufgeschoben wurden? Hand aufs Herz - hat vielleicht jemand sogar zum Stricken begonnen während des Lockdown?
Rene Grohs: Wir haben ein Projekt mit einer neuen CD beendet und diese sogar noch in der Lockdown Zeit produziert - das geht ja zum Glück Kontaktlos. Angefangen von den Musikern zum Einspielen der Lieder bis hin zur Produktion und zum Mastering - inkl. Grafik. Ich persönlich habe wieder sehr viel für meinen Körper gemacht und trainiert und mit der richtigen Ernährung sogar dankenderweise 11 Kilogramm verloren. Ich suche diese noch, habe sie aber bislang noch nicht gefunden. (lacht) 
Mika Stokkinen: Ich habe ja prinzipiell kein Problem mit dem alleine sein, da ich ganz gerne mein Ruhe habe. Aber letztendlich war es doch ziemlich krass nicht mehr entscheiden zu können, Leute zu treffen und zusammen zu sein. Ich bin jedoch ein Mensch mit einigen Hobbies, somit hatte ich auch genug Zeit, diesen nachzugehen, vor allem dem Gestalten und Bauen von speziellen E-Gitarren. Dass wurde in dieser Zeit wieder vermehrt von mir betrieben. Aber der „Job“ Musik beinhaltet nicht ausschließlich Auftritte. Im Grunde genommen ist dies nur ein Teil des Ganzen. So hatte ich auch mehr Zeit, wieder an neuen Songs zu arbeiten, eigenen und auch Coversongs.  Man könnte hier sagen, ich habe an neuen Songs weiter“gestrickt“ (lacht). Und wir haben auch aufgenommen, im Rahmen der Möglichkeiten, die uns gegeben waren. 

Die Corona-Krise ist auch für euch als Musiker eine finanzielle Belastung, zumal die Situation bezüglich Veranstaltungen gerade im Herbst/Winter weiterhin unsicher bleibt. Wie geht es euch mit dieser Unsicherheit und was sind eure Tipps um optimistisch zu bleiben in dieser unvorhersehbaren Zeit?
Rene Grohs: Diese Unsicherheit ist tatsächlich eine nicht so nette Begleitungerscheinung in diesen Zeiten. Man kann eigentlich nur von Woche zu Woche planen und das Publikum bitten auf die kleineren Auftritte zu kommen und hier den Hausverstand zu aktivieren. Genügend Abstand, Hygiene und Mundschutz wenn notwendig. Einfach diese Regeln beachten, sie leben und auch umsetzen - dann kann eine Veranstaltung im kleinen Rahmen sehr wohl funktionieren. Wie z.B am 22. Oktober bei Saschas Artzone - hier wird dies sicher funktionieren.
Mika Stokkinen: Und was für eine Belastung! Ich kann hier wieder einmal nur von meinem/unserem ausdrücklichen Glück sprechen, jemand zu haben, der als Manger seinem Ruf alle Ehre macht: Rene Grohs. Ich sage es hier so deutlich wie möglich: ohne seine Fähigkeit, eine Firma zu führen und ein Produkt zu vermarkten – nämlich unsere Musik – auch in Krisenzeiten, könnte ich diesen Job nicht mehr betreiben. Ich weiß, dass nur sehr, sehr wenige dieses Glück haben, denn als Berufsmusiker kannst du heutzutage nur sehr schwer überleben. Es erfordert ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Überlebenswillen, um hier nicht unterzugehen. Optimismus ist eine Sache des Geistes und auch mitunter, als Künstler gesprochen, ein klein wenig Realitätsverweigerung und eine gehörige Portion Enthusiasmus und Liebe für die Musik. Wie die Geschichte aber immer wieder bewiesen hat, ob in Kriegszeiten oder Wirtschaftskrisen – die Menschen brauchen Unterhaltung, um vom Tagesgeschehen Abstand nehmen zu können. Und das wird sich so schnell auch nicht ändern.

Am 2. Oktober findet euer Konzert in Herzogenburg statt. Worauf dürfen sich eure Fans freuen und inwiefern ändern die Corona-Maßnahmen den Ablauf des Abends?
Reinhard Schwarzinger: Auf zwei Stunden geballte Rock’n’Roll Muke mit der geilsten Rock’n’Roll Band von Ossarn bis Nebraska.
Mika Stokkinen: Es wird ein Abend voll mit alten und neuen Songs aus unserem Programm Elivis & Chuck Berry. Und es ist sozusagen ein Familientreffen, da wir einige sehr treue Fans haben, welche uns auch in Amerika begleitet haben. Natürlich wird einiges anders ablaufen, als man es gewohnt ist. Wo früher herzliche Umarmungen statt gefunden haben mit Fans und Freunden, gibt es leider nur die Faust bzw. den Ellbogen - was mir persönlich ziemlich gegen den Strich geht. Aber wir haben hier auch eine gewisse Vorbildwirkung, wie alle Künstler, die im öffentlichen Bereich werken. Und dieser sollte man schon nachgehen, egal, wie man zu der ganzen Sache steht. Deswegen gibt’s auch ein entsprechendes Konzept hinsichtlich ausreichendem Platz und Vorsichtsmaßnahmen aller Art!

Habt ihr ein gemeinsames Ritual vor oder nach euren Konzerten?
Mika Stokkinen: Ja – Aufbauen vorm Auftritt und Abbauen nach dem Auftritt (lacht).  Es ist das einzige, das sich immer und immer wiederholt. So gesehen könnte man das als Ritual bezeichnen.
Rene Grohs: Kein wirklich spezielles Ritual - da man in Zeiten wie diesen auch hinter der Bühne Social Distancing lebt wird sich auch im Moment nicht einmal gedrückt oder geherzt.

Termine

  • 2. Oktober, 19.30 Uhr im Anton Rupp Freizeithalle (Herzogenburg)
  • 22. Oktober, 19.30 Uhr in Saschas ArtZone (Traismauer)

Überraschung für die Fans

Die Ridin’ Dudes haben die letzten Wochen auch genutzt, um etwas ganz Besonderes auf die Beine zu stellen. Während Mika Stokkinen und Alex König einen Song komponiert haben, zückte eine nicht unwesentlich berühmte Person aus den USA, die auch bereits für Celin Dion und Bruno Mars  textete, ihren Stift um die passenden Lyrics für den Song zu kreieren. Um wem es sich hierbei handelt? Man darf gespannt sein - das Geheimnis wird in Kürze gelüftet. Es darf so viel verraten werden: Es ist für die Musiker eine besondere Ehre.

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