Corona-Jahrestag
Ein Geburtstag den niemand feiern will

Lockdown: Vielerorts waren die Regale leer geräumt. | Foto: Tanja Handlfinger
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Am 16. März ging Österreich in den ersten Lockdown. Gedanken und Erinnerungen aus der Region zum Jahrestag.

REGION (bw). "Ich weiß, was du letzten Frühling getan hast!" - Keine Sorge, wir befinden uns nicht in dem fast gleichnamigen Horrorfilm, auch wenn die Szenen von menschenleeren Straßen in den Gemeinden aus einem Zombie-Streifen stammen könnten. Es ist jedoch nicht allzu schwer zu erraten, womit Sie ihre Zeit im vergangenen März verbracht haben. Denn Österreich, und somit auch das komplette Untere Traisental, war ab dem 16. März im Lockdown und die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung beschränkten sich großteils auf die eigenen vier Wände. "Lock, was?", haben sich einige bestimmt noch an jenem 10. März 2020 gefragt, als Veranstaltungen abgesagt wurden und soziale Kontakte reduziert werden sollten. Der Run auf das Klopapier ging los – vermutlich weiß selbst heute keiner, wieso dies auf einmal zum Luxusgut wurde – und auch Reis sowie Nudeln waren plötzlich der Verkaufsschlager schlechthin. Mehl war das neue "weiße Gold". Heute haben wir bereits den dritten Lockdown hinter uns und Veranstaltungen sind nur noch leise Erinnerungen. Wie zwei Traisentaler besagten Tag im vergangenen Jahr erlebten, erzählten sie im Bezirksblätter-Gespräch.

Damit hat keiner gerechnet

"An dem Tag waren meine Kollegen und ich das letzte Mal gemeinsam im Büro. Wir wurden ausgerüstet fürs Home-Office und waren alle ab dem nächsten Tag zuhause", resümiert Jennifer Burger aus Kapelln. Damals war Burger noch zuversichtlich und voller Hoffnung gewesen, dass ein Wiedersehen in ein paar Wochen stattfinden würde. Doch dem war nicht so. Vollgepackt ging es nach Hause – bis heute. "Einige von meinen Kollegen, die ich bis dahin täglich gesehen habe, habe ich seit nun fast einem Jahr nicht mehr persönlich gesehen." Die Gefühle, die sie an jenem Tag im März überkamen, beschreibt die Kapellnerin als gemischt. "Ich war zuversichtlich und positiv gestimmt, dass wir das alles bald hinter uns haben mit dem Coronavirus. Aber es war auch Angst dabei, da so eine Situation bisher nicht da war. Ich glaube, mit sowas hat bis dahin keiner gerechnet."

"Wir schaffen das gemeinsam"

Bereits vor "Tag X" hat Walter Freinberger, Direktor im Pflege- und Betreuungszentrum (PBZ) in Herzogenburg, die ersten stärkeren Auswirkungen der Pandemie erlebt. "Zutrittsverbote, das Organisieren von Schutzausstattung, persönliche Gespräche mit den Bewohnern und Mitarbeitern und Telefonate mit den Angehörigen zur Beruhigung, prägten die erste Zeit", erinnert er sich. Das Wochenende vor dem Lockdown verbrachte er im PBZ um die Mitarbeiter zu unterstützen. "Spürbar war die tolle positive Energie: Wir schaffen das gemeinsam!" Der erste Lockdown-Tag ist ihm stressig, aber auch positiv in Erinnerung geblieben, denn am 16. März feiert seine Gattin Michaela Geburtstag. "Ich war im Büro, ich konnte ja trotz Corona immer arbeiten. Das Telefon läutete ununterbrochen, viele Mails wurden geschickt, viele geplante Vorhaben wurden abgesagt oder verschoben, die meisten fanden nie mehr statt. Es gab auch einen regen telefonischen Austausch mit den anderen Pflege- und Betreuungszentren. Immer wieder habe ich nach neuesten Meldungen gesucht und die Nachrichten gehört." Es sei eine extrem unsichere Situation gewesen, da er nicht wusste, was wirklich auf ihn zukommen würde. "Einerseits der Gedanke, das wird alles übertrieben, andererseits die Überlegung, ohne ernsthafte Gefahr würde man wohl nicht solche Maßnahmen setzen. Es war für mich damals nicht vorstellbar, dass es so lange dauern würde, oder wie schnell sich unser aller Leben durch Corona verändert", vergegenwärtigt er die damalige Lage. Der Direktor kam spät am Abend nach Hause, konnte jedoch noch mit seiner Frau ihren Ehrentag feiern.

Lockdown: Vielerorts waren die Regale leer geräumt. | Foto: Tanja Handlfinger
Leere Straßen, wie hier in Traismauer, waren während des ersten Lockdowns im März 2020 ein gängiges Ortsbild. | Foto: Werilly

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