Einbrecher protestierte lautstark gegen Urteil
ST. PÖLTEN (ip). Mit einem Asthma-Spray in der Hand und scharf bewacht von drei Justizbeamten, protestierte ein 35-jähriger Rumäne schreiend und heulend gegen das Urteil der St. Pöltner Richterin Doris Wais-Pfeffer, die ihn wegen Diebstahl und Einbruch zu einer Freiheitsstrafe in der Dauer von 18 Monaten verurteilte.
Der neunfach, hauptsächlich wegen Eigentumsdelikten vorbestrafte Mann saß bereits drei, danach vier Jahre in rumänischen Gefängnissen, aus denen er im Februar 2013 entlassen wurde. Auf einer Reise nach Frankreich gelangte er am 25. Oktober 2013 auch nach St. Pölten, entwendete ein Fahrrad und klopfte schließlich an die Haustüre einer 86-Jährigen, die er nach dem Weg zum Bahnhof fragte.
Finanzielle Notlage
Wenig später ertappte die betagte Dame den Rumänen in ihrem Schlafzimmer. Mit Geld, Schmuck, Kleidung und Toilettartikel flüchtete der Einbrecher, konnte aber bald danach gestellt werden. Nachdem Leugnen zwecklos war, zeigte er sich im Prozess umfassend geständig, geriet aber phasenweise in Rage, sodass zwischendurch eine Verhandlungspause notwendig war. Verteidiger Christian Reiter, der die Tat auf die drückende finanzielle Notlage seines Mandanten zurückführte, konnte nach dem Urteilsspruch aufgrund der Verfassung des Rumänen vorerst keine Erklärung abgeben. Das Urteil ist daher nicht rechtskräftig.
(Text und Fotos: Ilse Probst)
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.