Erhöhung des Tempolimits von 130 auf 140km/h
REGION (sl). Norbert Hofer, der am 18. Dezember 2017 zum Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie in der Bundesregierung Kurz ernannt und angelobt wurde, hat sich für die mögliche Erhöhung des Tempolimits von 130km/h auf 140km/h ausgesprochen. „Wir versuchen einfach, Maßnahmen zu setzen, um den Verkehr flüssiger zu gestalten, das aber verantwortungsvoll und vorsichtig. Deshalb auch dieser Testbetrieb mit 140 km/h“, so Hofer.
Auch Adele Pöll (75) aus Herzogenburg, die früher oft auf der Autobahn nach Wien gefahren ist, spricht sich für die Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit aus, da sie der Meinung ist, die zusätzlich produzierten Abgase würden nicht ins Gewicht fallen. Dem kann auch Zaglayan Gulsah (28) zustimmen, die zudem nicht mit einem steigenden Unfallrisiko rechnet. Patrik A. (32), der ebenfalls aus Herzogenburg stammt, aber kaum die Autobahn benutzt, da er die Vignette als zu teuer empfindet, kann dieser Aussage nicht recht geben. Er hat zwar keine Bedenken gegenüber der Umwelt, ist aber dennoch der Ansicht, die Unfallquote werde durch die gesteigerte Geschwindigkeit deutlich erhöht und der Straßenbelag vermehrt abgenutzt.
Dem sei laut einer Sprecherin der ASFINAG allerdings nicht der Fall. Die Erhöhung des Tempolimits habe "keinerlei Auswirkungen, da diese nur Pkw betreffen würde." Auch aus technischer beziehungsweise baulicher Perspektive sei es auf näher zu definierenden Streckenabschnitten möglich, 140km/h zu fahren. Die Autobahnen bedürften dann aber einer Ausbesserung der Geschwindigkeitsbegrenzungstafeln und, nach Vorliegen einer entsprechenden Verordnung, neben der Anzeige der verordneten Höchstgeschwindigkeit auch eine variable Anzeige. Das deshalb, um bei schlechter Witterung und hohem Verkehrsaufkommen die erlaubte Höchstgeschwindigkeit entsprechend reduzieren zu können. Ansonsten wären keine baulichen Änderungen notwendig.
Die Erhöhung des Tempolimits wird also vonseiten der ASFINAG und auch des Infrastrukturministers befürwortet. Da es allerdings ein offenes Geheimnis ist, dass viele Leute die derzeitige Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen ohnehin schon missachten, auch weit über die 140km/h hinaus, haben die Bezirksblätter ein Experiment gewagt: Gefahren wurde auf der A1, der A22, der S5 und der S33 mit exakt 130km/h. Gezählt wurden die Autos, die einen bei dieser Geschwindigkeit überholten. Auf der S33 von Krems nach St. Pölten waren es zum Beispiel bereits 14 Autos. Alle weiteren Ergebnisse können sie unten im "Zur Sache" nachlesen.
Zur Sache
So viele überholende Fahrzeuge konnten die Bezirksblätter auf den verschiedenen Autobahnen zählen:
A1
Amstetten-Ybbs: 17
Ybbs-Melk: 11
Melk-St. Pölten: 10
St. Pölten-St. Christophen: 19
St. Christophen-Wien Stadtgrenze: 21
A22
Wien Stadtgrenze-Korneuburg: 6
Korneuburg-Stockerau: 7
S5
Stockerau-Tulln: 6
Tulln-Krems: 13
S33
Krems-St. Pölten: 14
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