Kreuz bleibt in der Klasse
Sollen Kreuze, Martinsfeiern und der Nikolo aus Schulen im Bezirk verschwinden? Ein Lokalaugenschein.
REGION (red). Kreuze sollten als religiöse Symbole aus Schulklassen verschwinden, Bildungsministerin Hammerschmid machte nun aber einen Rückzieher. Auch religiöse Feiern, wie der Martinsumzug am 11. November (Laternenfest), oder die Nikolofeier, stehen immer wieder unter Kritik. Die Bezirksblätter haben in der Region nachgefragt.
Keine Diskussion
Bezirksblätter-Leserin Elena Piprek wundert sich auf Facebook, warum sich die Frage rund um das Kreuz überhaupt stellt: "Natürlich beibehalten, sind denn schon alle blöd geworden? Warum fragt man sowas? Sind wir kurz vor der religiösen Umstellung und ich weiß es noch nicht?" Auch der Direktor der Neuen Mittelschule in Traismauer, Gerhard Beitl, sieht keinen Diskussionsbedarf. "Bei uns sind Kreuze in den Klassen. Kreuze sind ja auch Kulturgut und nicht nur religiöse Symbole. Sonst müssten wir alle Klöster und Kirchen auch zusperren", meint Beitl zum Abhängen der Kreuze und schildert, dass Weihnachtsfeiern in der Schule international gestaltet werden. Die Direktorin der Sportmittelschule Wölbling, Petra Schrott, "würde hier keine Debatte lostreten". In den Klassen ihrer Schule hängen Kreuze. "Wir sind ein christliches, abendländisches Land und das gehört auch in der Schule dazu", meint Schrott. Die Direktorin wünscht sich aber eine klare gesetzliche Lösung, da sonst von Schule zu Schule sehr willkürlich entschieden würde. "Ich nehme an, dass es hier schon einen Unterschied zwischen Stadt und Land gibt", sagt die Pädagogin und meint damit, dass sich in ihren Klassen nur wenige Schüler befinden, die einen anderen Glauben oder kein Bekenntnis hätten. Aber auch Kinder, die nicht römisch-katholisch seien, sind in den Klassen voll integriert. "Manche gehen sogar in die Kirche mit, wenn wir beispielsweise den Adventkranz weihen", schildert Petra Schrott. "Bei denen, die zu uns kommen, habe ich schon das Gefühl, dass sie es so akzeptieren wollen wie es ist", schildert die Wölblinger Direktorin. Nachsatz: "Wir sind ja auch tolerant gegenüber ihrem Glauben, daher sollten wir nicht darin eingeschränkt werden unseren Glauben auszuüben."
"In Zeiten, in denen es darum geht Zuflucht zu geben und selbst Heimat zu sein, ist das Kreuz ein unverwechselbares Zeichen der Liebe und der Hoffnung", stellt auch Bischof Klaus Küng fest.
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