Region
Neustrukturierung der Rettung
REGION. Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Unfall und schnell wird klar, dass die Rettung gerufen werden muss. Diese ist innerhalb kürzester Zeit zur Stelle und das wird auch so bleiben. Trotz aktuell stattfindender Neustrukturierung. Oder sich sogar verbessern – so das Ziel. Die neue Struktur, Verteilung und Finanzierung der Rettungsorganisationen wird darauf ausgelegt, die Effizienz der Transporte zu steigern.
Finanzierung und Neuerungen
„Die neue Finanzierung des Rettungsdienstes ist ein Meilenstein und sollte eine gute Basis für die nächsten Jahre darstellen. Ob die Einsatzmittel, die uns zugeteilt wurden, auch in Zukunft für eine optimale Versorgung der Bevölkerung ausreichen, muss genau evaluiert und gegebenenfalls angepasst werden", erläutert Michael Prunbauer, Bezirksstellenleiter Rotes Kreuz in Herzogenburg.
Das Land NÖ hat gemeinsam mit den Rettungsorganisationen die Planung der optimalen Anzahl und Standorte durchgeführt. Diese wird künftig halbjährlich überprüft. "Die Entscheidung an welchen Standorten innerhalb einer Bezirksstelle die Teams im Dienst sind, obliegt der jeweiligen Organisation. Vorgeben ist nur die Gesamtzahl pro Region", informiert Stefan Spielbichler von Notruf NÖ. Das betrifft auch die Region St. Pölten und St. Pölten Land. Die Bezirksstelle St. Pölten umfasst acht Ortsstellen. Die Versorgung von in Not geratenen Personen sei, trotz allem, gegeben. "Wir schicken immer das Team zum Einsatzort, das diesem am nächsten ist. Da ist es egal, von wo es ist", versichert Spielbichler.
Effizienter Einsatz
Es soll keine "Leerfahrten" mehr geben und die Krankentransporte effektiver genutzt und Wartezeiten verkürzt werden. Gemacht wird das, um eine klare Kostenstruktur in Abhängigkeit einer optimalen Versorgungsdichte im Rettungsdienst und einer effizienten Einsatzmöglichkeit im Krankentransport zu erreichen. Als Beispiel: Ein Rettungsfahrzeug in einer kleinen Gemeinde hat nur sehr wenige Einsätze. Ein anderes einer großen Stadt oder Gemeinde fährt überdurchschnittlich viele. Mit dem neuen System sollen alle Fahrzeuge gleichmäßig gefahren werden.
Was das für die Freiwilligen bedeutet, erklärt Spielbichler: "Es ist natürlich möglich, dass Freiwillige unter der Woche tagsüber Dienst versehen. Die rechtliche Situation macht keinen Unterschied zum Anstellungsverhältnis, es geht nur um die Ausbildung. Und das ist ein großer Schritt. Über die nächsten Jahre muss an 82 Standorten in NÖ mindestens ein Notfallsanitäter (beruflich/freiwillig) am Rettungswagen eingeteilt sein."
Zur Sache
- Steigerung von 460 Fahrzeugen auf über 520 im Dienst
- Ein Notfallsanitäter pro Notfallrettungswagen
- Seit 1.1.2021 neues Rettungsdienstgesetz: Finanzierung und Erhaltung erfolgt nun vollkommen aus den NÖ Krankenanstalten-Beiträgen
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