Polizeifahndung und Feuerwehreinsatz nach versuchtem Geldtransporterüberfall – Prucher rechnet mit Klärung
ST. PÖLTEN (wp). In der Nacht von Montag (26. Aug. 2013) auf Dienstag gegen 3 Uhr versuchten bislang unbekannte bewaffnete Täter einen Geldtransporter mittels Straßensperre zu überfallen. Da der Lenker des Geldtransporter die Straßensperre durchbrach, ergriffen die verhinderten Räuber unverrichteter Dinge die Flucht. Ihre mutmaßlichen Fluchtfahrzeuge setzten sie bei einer Auffahrt zur S33/L110 in Brand, was die Feuerwehr Böheimkirchen mit 27 Personen und 2 Fahrzeugen nach einer nächtlichen Alarmierung in Marsch setzte.
Mit einem Schaumteppich wurde der Brand der beiden Fahrzeuge, die keine Unfallspuren aufwiesen, rasch gelöscht und sofort die Exekutive eingeschaltet.
>> Zeitlicher Ablauf des misslungenen Gangstercoups:
1. Kurz vor 3 Uhr früh durchbrechen die Fahrer des Geldtransporters der Firma Loomis eine Straßensperre bei der S33, als sie geistesgegenwärtig merken, was die bewaffneten Täter, die diese errichtet hatten, im Schilde führen.
2. Der Geldtransporter fährt trotz Beschuss unbehelligt nach St. Pölten, die Fahrer alarmieren sofort die Polizei.
3. Die Täter setzen die von ihnen verwendeten Fahrzeuge in Brand um Spuren zu vernichten. Zuerst den Kastenwagen, den sie für die Straßensperre errichtet haben, danach die Fluchtautos (Fotos unten) mit denen sie nach Böheimkirchen fahren um die Flucht in einem weiteren Fahrzeug, einem Ford Galaxy, fortzusetzen.
4. In Mauerbach wird auch dieser Wagen abgefackelt. Dies ist auch die letzte hinterlassene Spur der Täter.
Bei einer Pressekonferenz in der NÖ-Landespolizeidirektion äußerte NÖ-Polizeidirektor Franz Prucher die Vermutung, dass es sich um eine Tat des organisierten Verbrechens handelt. Prucher hegt die Hoffnung, die Täter in Bälde gefasst zu haben.
Das Landeskriminalamt Niederösterreich ersucht um Hinweise unter der Telefonnummer 059133-30-3333.
Fotos: FF Böheimkirchen-Markt
PRESSETEXT DER POLIZEI NÖ
Am 27. August 2013, gegen 02.55 Uhr, lenkte ein 28 jähriger Sicherheitsmitarbeiter einen Geldtransporter im Bezirk St. Pölten auf der A1/Westautobahn von Salzburg kommend auf eine Schnellstraße in Fahrtrichtung Krems, wobei am Beifahrersitz ein 46 jähriger Sicherheitsmitarbeiter mitfuhr. Auf einer Ausfahrtsrampe zur Schnellstraße musste der Geldtransporter aufgrund eines vermeintlichen Verkehrsunfalles kurz hinter einem Sattelzugfahrzeug und 2 PKWs mit eingeschalteter Warnblinkanlage anhalten. Plötzlich sprang ein mit Sturmhaube maskierter und mit einer Schutzweste bekleideter Mann hinter einem PKW hervor und richtete eine Langwaffe gegen die Sicherheitsleute. Instinktiv gingen die beiden Mitarbeiter sofort von einem Geldtransporterüberfall aus und der Lenker des Geldtransporters versuchte durch Zurücksetzten seines Fahrzeuges vom Überfallsort wegzukommen. Er stieß dabei gegen ein weiteres von den Tätern inzwischen als rückwärtige Sperre aufgestelltes Fahrzeug. Geistesgegenwärtig lenkte der Mitarbeiter nun den Geldtransporter an der von den UTs mittels PKWs vor ihm errichteten Sperre vorbei, wobei er gegen eines der Fahrzeuge und die Leitschiene stieß und die Sperre so durchbrechen konnte. Von den Tätern wurden nun zumindest drei Schüsse in Richtung des flüchtenden Transporters abgegeben, wodurch jedoch das Fahrzeug nicht angehalten werden konnte. Die Sicherheitsmitarbeiter lösten noch während des versuchten Überfalles vom Fahrzeug den Alarm zur Zentrale aus und fuhren nun weiter nach St. Pölten, wo sie bei der Polizei die Anzeige erstatteten. Von den Tätern wurde in der Folge ein für die Sperre "verwendeter" Kleintransporter in Vollbrand gesetzt. Auch wurden einige Zeit später von der Tätergruppe zwei weitere an der Straftat beteiligte PKWs in Brand gesetzt. Danach dürften die UT ihre Flucht nach Wien fortgesetzt haben, da ein weiteres Tatfahrzeug in Wien in Vollbrand von Einsatzkräften festgestellt werden konnte.
Die weitere Amtshandlung wurden vom LKA für NÖ, Raub- und Tatortgruppe, übernommen
Bei den vier aufgefundenen und in Brand gesetzten Tatfahrzeugen handelt es sich um gestohlene Fahrzeuge, welche mit diversen ebenfalls gestohlenen Kennzeichen von den Tätern versehen wurden. Diesbezüglich sind umfangreiche Ermittlungen im Gange.
Die beiden Sicherheitsmitarbeiter wurden bei dem versuchten Raubüberfall nicht verletzt.
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