Großes Herzogenburger Comeback

So viel kostet der Eislaufplatz

[b]Im Herbst wird es draußen langsam frisch und die Freibäder haben mittlerweile zugesperrt. Wer trotzdem gerne schwimmen gehen will, wendet sich dann an Hallenbäder. Wem die Kälte nichts ausmacht, der wagt sich vielleicht sogar aufs Glatteis und besucht den legendären Herzogenburger Eislaufplatz. 
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TRAISENTAL/HERZOGENBURG. Auch im Herbst und Winter ist das Freizeitangebot im Traisental breit aufgestellt. Besonders der Herzogenburger Eislaufplatz ist in aller Munde. Die Gemeinde ist bereits im vollen Gange den Winter zu planen und bespricht die aktuelle Situation rund um den allseits beliebten Eislaufplatz. In der derzeitigen Energie- und Umweltkrise gehen die Meinungen stark auseinander, wie weiter zu verfahren ist. 
Letztes Jahr nahm die Stadt rund 150 000 Euro in die Hand, um wiederverwendbare Polyethylen-Platten zu kaufen. So reagierte man auch auf die Energiekrise. Eine Neuanschaffung wäre ohnehin notwendig gewesen, da ein Kühlaggregat defekt ist. Schon im Sommer vergangenen Jahres diskutierten die Verantwortlichen über die Zukunft des Eislaufplatzes in Herzogenburg.
Leider haben sich die Kunststoffplatten als keine gute Alternative zu echtem Eis herausgestellt und so muss dieses Jahr eine Entscheidung über die Zukunft des Eislaufplatzes her, nachdem die Platten zurückgegeben werden sollen. Dabei handelte es sich um das am heißesten diskutierte Thema bei der letzten Gemeinderatssitzung.
Aber ein Beschluss konnte letztendlich gefällt werden: Der Eislaufplatz soll fortbestehen und eine neue Kältemaschine angekauft werden. 

Energie- und Kosteneffizienz

Schon vor der Sommerpause war das Thema zum Gespräch gekommen, und man hatte sich überlegt, die Eisfläche von 1200 Quadratmeter auf 900 Quadratmeter zu verkleinern, um damit eine deutlich gesteigerte Energieeffizienz gewährleisten zu können. Für das Projekt "Eislaufplatz" ist ein Budget von über 123.000 Euro geplant. Ebenso soll für eine bessere Isolierung es Eislaufplatzes nach unten hin gesorgt werden, die die Energieeffizienz deutlich steigern soll.
Das Projekt wird durch eine effektive Null-Prozent-Finanzierung der Sparkasse Herzogenburg Neulengbach finanziert werden.

Bei der Gemeinderatssitzung war auch die Effizienz der neuen Kältemaschine ein großes Thema. Die Frage darüber, ob man die Költemaschine in ein Abwärmekopplungssystem einbauen könnte, stand im Raum. Man ging von der Abwärme der alten Kältemaschine aus, die bis zu 80 Grad warme Luft ausstieß. Diese Wäre hätte für eine Heizung von Aufenthaltsräumen weiterverwendet werden können. Dazu kommt es nun jedoch gar nicht: Die neue Kältemaschine ist nämlich so effektiv, dass sie bloß 20 Grad an Abwärme erzeugt.

Gemeinderat Florian Motlik der Grünen sieht das Thema wie folgt:

"Die optimale Nutzung jeder Energie die wir verbrauchen ist dabei sehr wichtig. Gerade bei Angeboten wie dem Eislaufplatz der relativ viel Energie benötigt, auch wenn neuere Maschinen deutlich sparsamer sind, wäre eine Überlegung und Planung zur Doppelnutzung der Heizungsenergie der Sporthalle wichtig."

Waagschale

Aber auch Stadtrat Hauptmann (ÖVP), der für das Wirtschaftsresort zuständig ist, meint, dass die Ökologie und Nachhaltigkeit natürlich ein wichtiges Thema sind. Ähnlich wie das Herzogenburger Freibad ist auch der Eislaufplatz eine extrem wichtige Freizeiteinrichtung, wo man auf die Waagschale legen muss, wie wichtig einem die dadurch gewährleistete Lebensqualität und Zufriedenheit der Bürger:innen ist, im Vergleich zur Kostendeckung und Nachhaltigkeit. 
Auch Stadträtin Trauninger, eine Spezialistin auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit, schließt sich dem an:

"Ein Eislaufplatz mit Kältemaschine ist per se ökologisch zu hinterfragen. Aus diesem Grund haben wir uns letztes Jahr auch über den Versuch mit Kunststoffeislaufplatten gewagt. Leider fand die Alternative wenig Zuspruch in der Bevölkerung, was sich nicht nur in den Feedbackbögen sondern vor allem in den geringen Besucher:Innenzahlen niederschlug.
Insofern steht für mich nicht nur der ökologische sondern auch der soziale Aspekt im Fokus: eine Outdoor-Aktivität an der Kinder und Jugendliche Spaß haben und die zu mehr Bewegung motiviert, die für alle Altersgruppen geeignet und vor allem gesundheitsfördernd ist, die den sozialen Zusammenhalt und Beziehungen zueinander fördert, muss auch ökologisch gesamtheitlich betrachtet werden.
Dazu zählen z.B. auch, alle durch die Maßnahme vermiedenen Emissionen. Wenn ich durch attraktive Freizeitangebote im Winter eine Flug-Fernreise, einen Kurztrip im Wellnesshotel oder einen Skiurlaub verhindern kann, dann konnte ich damit sogar CO2-Emissionen einsparen.
Wenn ich ein Freizeitangebot vor Ort schaffe kann ich CO2 Emissionen für Anfahrten in andere Städte vermeiden. Wenn ich dann noch dazu die Rad- und Fußwege zu den Freizeitangeboten attraktiv gestalte, vermeide ich Eltern-Taxis und fördere die eigenständige Mobilität unserer Kinder."

Somit stellt sich für die Gemeinde Herzogenburg die Frage, wie das Angebot eines Eislaufplatzes wiederhergestellt werden kann, und das so effizient und ökologisch wie möglich. 

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