Herzogenburg

Traisentaler kümmern sich um die Ukraine

Die Situation in der Ukraine ist immer noch erschütternd - umso liebervoller werden Ukrainische Kinder an Traisentals Schulen aufgenommen und auch immer mehr Familien werden untergebracht.

REGION HERZOGENBURG. "Momentan haben wir ein ukrainisches Kind an unserer Schule, von der Gemeinde wurden aber noch einige angekündigt." berichtet Martina Teufl von der Mittelschule in Herzogenburg. "Wir versuchen momentan, dem Kind unsere Buchstaben und unsere Zahlen beizubringen, einige Ausdrücke, dazu gehören auch so dinge, wie ich heiße, Guten Tag und so weiter." erzählt die Zuständige der Schule. Besonders schön zu sehen ist der liebevolle Umgang der anderen Schüler mit dem neuen Mitschüler "Das Kind wurde liebevoll in die Klasse aufgenommen, die Schüler kümmern sich wirklich toll um den neuen Klassenkammeraden und integrieren das Kind wirklich gut. Eine Schülerin hat bereits organisiert, dass das Kind eine Schultasche erhalten hat, wir haben Stifte, Schreibzeug und alles notwendige beschafft. Auch unsere Lehrer sind bemüht und versuchen dem neuen Schüler in den Freistunden Floskeln, Zahlen und Buchstaben näherzubringen." so Teufl über die momentane Situation in der Schule.

Obhut im Traisental

"Meine Großmutter wat selbst FLüchtling nach dem zweiten Weltkreig, weil sie un dihre Familie Sudetendeutsche waren und aus der damaligen Tschechoslowakai vertrieben wurden, wobei sie auch alles verloren haben, deshalb war für mich klar, dass in dieser schweren Zeit helfen will, wenn ich das kann", erzählt Elisabeth Schön aus Gemeinlebarn, die kürzlich eine Ukrainische Flüchtlingsfamilie bei sich aufgenommen hat. "Ich selbst spreche ein bisschen Tschechisch und Englisch, ich hoffe, dass mir das Können ein bisschen bei der Verständigung und Sprachbarriere hilft." berichtet die Frau weiter. Elisabeth Schön kann die Familie in einer Nebenwohnung in ihrem Haus unterbringen, die erst kürzlich renoviert wurde und unbewohnt war. Auch die Vermittlung der Familie ging recht flott "Ich habe bei der Hotline der Landesregierung NÖ angerufen und das Quartier bekannt gegeben, die haben das an die Caritas weitergegeben und die haben sich bei mir innerhalb von zwei Wochen gemeldet." Die ukrainische Familie, bestehend aus einer Mutter und ihrer 25 jährigen Tochter samt Dackel und Katze, darf so lange bei der Frau bleiben, wie sie will. 

Das wird getan

"Dank des Engagements vom Verein Wohnen und zahlreicher Herzogenburger konnten bereits etwa 40 Ukrainer untergebracht werden - vom Baby bis zur Großmutter." berichtet Kurt Schirmer, Stadtrat in Herzogenburg. Auch im Stift Herzogenburg werden Flüchtlinge untergebracht. "Der Einsatz der Sportunion, rund um Familie Süss, ist besonders hervorzuheben. Jeden Mittwoch Nachmittag gibt es in der Freizeithalle ein tolles Angebot an Bewegung, Sport und Spiel - sogar in russischer Sprache." erzählt der Stadtrat weiter. Ein weiterer besonderer Teil ist der Austausch und das kennenlernen untereinander: im Kapitelgarten des Stifts hat deshalb ein Treffen stattgefunden. "Es bildet sich gerade ein Netzwerk, das laufend wächst." erzählt Schirmer abschließend. Auch in Traismauer konnten bereits vier Ukrainische Familien bei Privatpersonen untergebracht werden.