Pendler-Ärger über ÖBB-Bauarbeiten
Erst der Fahrplanwechsel im Dezember 2015 bringt für den Bahnverkehr auf der "alten" Westbahn neue Perspektiven.
REGION WIENERWALD/NEULENGBACH (mh). Finstere Mienen im Morgengrauen bei der Westbahnhaltestelle Neulengbach-Stadt. Die Begeisterung bei den Pendlern über die Kompletterneuerung der Oberleitung (die Bezirksblätter berichteten) von Rekawinkel bis Neulengbach in den nächsten beiden Jahren auf der „alten“ Weststrecke hält sich in Grenzen.
Ärger über Fahrplan
"Wir warten jetzt schon seit Jahren vergeblich auf eine vernünftige Fahrplanänderung und nun kommt noch diese Baustelle dazu", ärgert sich Franz L. aus Neulengbach. "Wir Wien-Pendler sind der ÖBB anscheinend völlig egal", setzt Maria M. aus Tausendblum nach. Wie berichtet, finden bereits seit 26. Jänner erste Vorarbeiten statt, die mit Unterbrechungen bis Oktober 2015 dauern. Die Hauptarbeiten sind für 2016 geplant.
Nur leichte Verspätungen
"Es besteht kein Grund zur Aufregung", beruhigt ÖBB-Sprecher Mario Brunnmayr: "Während der Bauphasen zur Neuerrichtung der Oberleitungsanlage wird es eingleisige Totalsperren geben, wobei sich bei den Personenzügen lediglich leichte Verspätungen im Minutenbereich ergeben werden". Die einzige komplette Streckensperre werde es in den Sommerferien 2016 zwischen Rekawinkel und der Haltestelle Neulengbach-Stadt geben. Für diesen Zeitraum sei ein Schienenersatzverkehr geplant.
15-Minutentakt ab Ende 2015
Zur Kritik, dass die "rein kosmetischen Fahrplanänderungen" der letzten Jahre kaum Verbesserungen für die Pendler gebracht hätten, stellen die Bundesbahnen mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2015 neue Perspektiven in Aussicht. In Verbindung mit dem Wiener Hauptbahnhof soll der Nahverkehr auf der sogenannten "Inneren Westbahn" zwischen Westbahnhof, Neulengbach und St. Pölten neu geordnet werden. In Zukunft soll durch REX-Züge und S-Bahnen in Neulengbach-Stadt in den wesentlichen Verkehrszeiten ein 15-Minutentakt von und nach Wien Realität werden. Regionalzüge sollen damit auf der „alten“ Weststrecke der Vergangenheit angehören. "Gegenüber heute kommt es damit für die Bahnbenutzer zu einem einheitlicheren und übersichtlicheren Zugsangebot", heißt es von den Österreichischen Bundesbahnen.
Zur Sache
Neuerrichtung der Oberleitungsanlage und Abtrag der alten Oberleitungsanlage auf ca. 18 km zwischen Rekawinkel und Neulengbach. Projektdauer: Jänner 2015 – Oktober 2016. Investitionskosten: 9,17 Millionen Euro.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.