Flut: Schaden für Tourismus
Neben direkten Schäden führte das Hochwasser zu nachhaltigen Einbußen beim Traismaurer Tourismus.
TRAISMAUER (jg). Laut Erhebungen des Landes Niederösterreich betragen die privaten Schäden durch das Jahrhunderthochwasser vom vergangenen Juni landesweit 66 Millionen Euro. Ganz abgeschlossen sei die Schadensaufnahme noch nicht. Dennoch wird davon ausgegangen, dass die Gesamtschadenssumme um 150 Millionen Euro geringer ausfallen wird, als beim Hochwasser im Jahr 2002.
Für Manche ist die geringere Schadenssumme, die auf greifende Hochwasserschutzmaßnahmen zurückgeführt wird, aber nur ein schwacher Trost. Denn abseits der direkten Flutschäden schlug das Hochwasser weitreichendere Wellen, die mitunter zu Einbußen beim Tourismus entlang der Donau führten.
Weitreichendere Wellen
Von "mindestens 90 Prozent" Einbußen spricht dahingehend Erich Altenriederer, der unweit des Donauradwegs einen Beherbergungsbetrieb führt. Im Juni sei "nichts los" gewesen, erzählt auch Leopoldine Schreiblehner, die in Traismauer Zimmer vermietet. "Das ist nun einmal so, das ist die Natur."
Weniger Radtouristen
Die Gäste hätten die Schäden im Fernsehen gesehen, die zerstörte Region als nicht einladend empfunden und schließlich ihre Zimmer beziehungsweise die ganze Reise umgebucht. Ausbleibende Gäste verzeichneten die Beherbergungsbetriebe aber nicht nur im Juni. Auch für den Juli blieb der große Ansturm der Radtouristen aus, wie Bianca Hinterwallner von Camping Traismauer erzählt und Bernhard Schröder, Geschäftsführer der Donau Niederösterreich Tourismus GmbH, bestätigt: "Wir beobachten, dass viele Gäste nicht nur während des Hochwassers, sondern noch länger nach einem Hochwasser durch die Berichterstattung verunsichert sind."
Bewusste Maßnahmen
Um dem Ausbleiben der Touristen entgegenzuwirken, wurden bereits vonseiten Donau Niederösterreich Tourismus "bewusst Maßnahmen" gesetzt, die den Einbußen "gut entgegengewirkt" hätten, wie Tourismusstadtrat Dominik Neuhold sagt. Auch im August sollen Marketingmaßnahmen die wieder intakte Donauregion "von ihrer schönsten Seite" zeigen, kündigt Schröder an.
Zur Sache:
Laut der Donau Niederösterreich Tourismus GmbH können die Auswirkungen des Jahrhunderthochwassers vom vergangenen Juni auf den Tourismus mangels offizieller Zahlen noch nicht beziffert werden. Die Erfahrungen nach dem Hochwasser 2002 würden allerdings nahelegen, dass ein solches Ereignis auch aufgrund der medialen Verunsicherung der Gäste Auswirkungen hat. So verzeichnete die Region Tullner Donauraum bei den Nächtigungen im Jahr 2002 insgesamt einen Rückgang von minus 16,1 Prozent.
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