Vortrag in Hietzing
Klimaexpertin mahnt Schöpfungsverantwortung ein

Klimaprofessorin Helga Kromp-Kolb bei ihrem Vortrag über Schöpfungsverantwortung auf Einladung des Ordens der Salvatorianerinnen in der Auhofstraße 189. | Foto: Salvatorianerinnen
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  • Klimaprofessorin Helga Kromp-Kolb bei ihrem Vortrag über Schöpfungsverantwortung auf Einladung des Ordens der Salvatorianerinnen in der Auhofstraße 189.
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Klimaexpertin Helga Kromp-Kolb hielt einen Vortrag über Schöpfungsverantwortung beim Orden der Salvatorianerinnen am Gelände des St.-Josef-Krankenhauses. Beim Klimaschutz könne jeder einen wesentlichen Beitrag leisten – wichtig seien Selbstreflexion und Verhaltensänderungen.

WIEN/HIETZING. Das 1,5-Grad-Klimaziel und seine Folgen standen im Mittelpunkt eines Vortrags der Hietzinger Klimaprofessorin Helga Kromp-Kolb: Auf Einladung des Ordens der Salvatorianerinnen – einer auch in Hacking am Gelände des St.-Josef Krankenhauses ansässigen, katholischen Ordensgemeinschaft – sprach sie über globale und lokale Zusammenhänge beim Klimawandel, aber auch über Schöpfungsverantwortung. Dies bedeutet laut dem einstigen Papst Franziskus die Pflicht, "die Erde zu schützen und das Fortbestehen ihrer Fruchtbarkeit für die kommenden Generationen zu gewährleisten."

Kromp-Kolb leitete ihren Vortrag in der Auhofstraße 189 so ein: "Der Klimawandel ist zur Klimakrise geworden, und jetzt geht es darum zu verhindern, dass er zur globalen Klimakatastrophe wird. Das kann nur gelingen, wenn alle zusammenarbeiten - international und national", so die Klimaexpertin. "Kein Land und keine Person ist zu klein oder unwichtig, und jeder hat Möglichkeiten, etwas beizutragen: Die Industrie, die Landwirtschaft, der Einzelne - und die Politik hat die Aufgabe, dies allen zu erleichtern. Das Schöne an der Sache: Wir können Lebensqualität gewinnen!"

Jeder und jede kann etwas tun

Was dabei jeder Einzelne tun oder unterlassen könne, um die Auswirkungen der Erderwärmung möglichst gering zu halten und zugleich ein "gutes Leben für alle" unter Einhaltung der ökologischen Grenzen herzustellen – so könnte man den Inhalt von Kromp-Kolbs Vortrag im Salvatorsaal zusammenfassen. Die emeritierte Boku-Professorin erklärte, dass der menschliche Energieverbrauch reduziert und so schnell als möglich von fossilen Energien auf erneuerbare umgestiegen werden müsse, um das 1,5-Grad-Klimaziel noch zu erreichen.

Energie könne etwa beim Wohnen schnell und einfach durch einfache Verhaltensänderungen eingespart werden: beim Kochen einen Deckel verwenden, duschen statt baden, die Heizung herunterdrehen (1 Grad weniger spart rund sechs Prozent Heizenergie), Stoß- statt Dauerlüften sowie Licht abschalten beim Verlassen eines Raumes.

Kromp-Kolbs Vortrag über Schöpfungsverantwortung war gut besucht. | Foto: Salvatorianerinnen
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Beim Einkaufen gehe es laut Kromp-Kolb auch um eine Bewusstseinsänderung: Bewusst einzukaufen – und nur das, was auch wirklich gebraucht wird –, und dabei regionale, haltbare und reparierbare Produkte zu bevorzugen, kann viel Energie einsparen. Weil jedes Konsumgut hergestellt, transportiert, verwendet und schließlich auch entsorgt werden muss, sei es laut der Klimaprofessorin entscheidend, nur für den tatsächlichen, persönlichen Bedarf einzukaufen und auf Luxus möglichst zu verzichten.

Familie, Freunde und Hobbys schaffen Zufriedenheit

Um global ein "gutes Leben für alle" zu gewährleisten, ist laut der Klimaprofessorin ebenfalls eine Bewusstseinsänderung nötig: "Selbstreflexion ist wichtig: Was ist uns wichtig, was wollen wir beibehalten? Und was müssen wir loslassen, damit das gute Leben für alle innerhalb der ökologischen Grenzen ermöglicht wird?" Immateriellen Werten wie Familie, Freundschaft und persönlichen Hobbys sei laut Kromp-Kolb dabei der Vorzug gegenüber materiellen Werten wie etwa einem großen Einfamilienhaus, einem großen Auto oder Fernreisen zu geben: "Die immateriellen Werte kosten weniger, verursachen weniger Energieverbrauch und befriedigen noch dazu nachhaltig."

Zum Schluss ihres Vortrags betonte Helga Kromp-Kolb den grundlegenden Wert des Friedens: "Ohne Frieden kann es keine nachhaltige Entwicklung geben und ohne nachhaltige Entwicklung keinen Frieden", so die Klimaexpertin – "denn Krieg ist Zerstörung pur und zerstört Menschenleben sowie Familien, Kultur und Natur."

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