Pro und Kontra
ÖVP Hietzing belebt Diskussion zur U4-Verlängerung
Die ÖVP Hietzing setzt sich erneut für eine U4-Verlängerung Richtung Auhof ein. Die BezirksZeitung hat sich den Fall angeschaut. Was spricht dafür, was dagegen?
WIEN/HIETZING. Soll die U4 bis Auhof oder Purkersdorf verlängert werden oder nicht? Diese Frage taucht in der politischen Diskussion in Hietzing seit Jahren immer wieder auf. So war es auch in der vergangenen Bezirksvertretungssitzung der Fall, ein Antrag der ÖVP Hietzing hatte die Idee wieder ins Spiel gebracht. Dieser wurde mehrheitlich angenommen, das heißt, der Fall landet in der Mobilitätskommission und wird dort geprüft. Die BezirksZeitung nimmt unterdessen die wesentlichen Argumente der Bezirksvertreter unter die Lupe - ein spannendes Unterfangen.
Denn es spricht sowohl einiges für als auch gegen eine Verlängerung. Ein Öffi-Ausbau nach Auhof oder gar bis nach Purkersdorf könnte für eine bessere Anbindung des Gebiets sorgen, aber auch für ein noch besseres Umstiegsnetz für Pendlerinnen und Pendler. Doch ist eine U-Bahn-Verlängerung die richtige Lösung?
So sehen etwa die Bezirksräte Peter Pelz (Neos) und Marcel Höckner (SPÖ) hauptsächlich im Ausbau der S-Bahn-Verbindungen von und ab Unterpurkersdorf Potenzial. Ein Ausbau der U-Bahn würde laut Höckner nur eine zusätzliche, parallel verlaufende Strecke bedeuten.
"Ding der Unmöglichkeit"
Anders sieht das die ÖVP Hietzing. So würde laut Christian Gerzabek die U-Bahn nicht parallel zur Bahnstrecke verlaufen. Zusammen mit einer großen Park-and-Ride-Garage in Unterpurkersdorf könnte die U4 zahlreiche weitere Pendlerinnen und Pendler aus dem Westen auffangen.
Das sieht auch ÖVP-Bezirksparteiobfrau Johanna Sperker so: "Gerade hier gäbe es durch eine U-Bahn-Verlängerung in Verbindung mit Park-and-Ride-Möglichkeiten enormes Potenzial." Die Schaffung direkter Öffi-Verbindungen in das westliche Umland in Niederösterreich sei für die Stadt Wien aber "offenbar ein Ding der Unmöglichkeit.“
Skeptische Haltung zu U4-Verlängerung
Von den Wiener Linien kam zuletzt im Herbst 2022 eine Absage zu einer U4-Verlängerung. Diese wäre nur eine "teure Parallelführung". Hütteldorf als Endstation habe sich bewährt, das Umland sei mit der S-Bahn gut erschlossen, so eine Sprecherin.
Und was sagen die Hietzinger Grünen? Laut Bezirksrat Gerhard Jordan sei die Partei gespalten. Er selbst habe früher dagegen gestimmt, sei nun aber dafür. Positiv sei die bessere Öffi-Anbindung für Pendlerinnen und Pendler bei einer Verlängerung zu bewerten. Ob durch eine bessere Anbindung zum Auhof Center viel Kaufkraft aus Hietzing abwandern würde, das fragt sich aber auch Jordan. Die SPÖ Hietzing zeigte sich ebenfalls zwiegespalten. Man habe eine "skeptische Grundhaltung", die Sache solle aber diskutiert werden, so Höckner. Das wird jetzt auch geschehen.
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