780 Horner haben Hilfe von Pflegern
Wer wird uns einmal pflegen? Wir stellen die Menschen vor, die sich einmal mit Herz um uns kümmern werden.
BEZIRK. Unsere Gesellschaft wird immer älter, der Bedarf an Pflegeplätzen ist so groß wie nie. In Niederösterreich sind derzeit 27.258 Menschen auf fremde Hilfe angewiesen, alleine im Bezirk Horn sind es 780 (siehe zur Sache). Früher oder später wird für fast jeden von uns der Zeitpunkt kommen, wo auch wir Pflege brauchen. Natürlich hofft man auf eine Pflegerin oder einen Pfleger mit Herz zu treffen, wenn es einmal so weit ist. Aber wer sind die Menschen eigentlich, die uns einmal pflegen werden, was müssen sie können? Die Bezirksblätter haben ein Pflegeheim im Bezirk Horn besucht und mit den Menschen gesprochen, die dafür sorgen, dass der letzte Abschnitt unseres Lebens in Würde und mit Liebe verläuft.
"Ich habe vor einem Jahr die Ausbildung zur Pflegehelferin gemacht und bin seit 5. Jänner hier im Landespflegeheim Eggenburg beschäftigt", erzählt Claudia Sprenger (48). "Ursprünglich habe ich pharmazeutisch-technische Assistentin gelernt, habe in Wien in verschiedenen Apotheken gearbeitet und zum Schluss in der Apotheke im Klinikum Hollabrunn. Ich war immer ein Mensch, der sich im Spital wohl gefühlt hat. Ich komme aus einer Arztfamilie", lacht sie.
"Zufällig sah ich im Spital einen Aushang, dass der Kurs stattfindet. Da hab ich zu den Kindern gesagt: Wenn ich die Aufnahmeprüfung schaffe, mach ich's. Weil, wenn nicht jetzt, wann dann? Es war ein hartes Jahr, aber wunderschön." Sie hat mit Auszeichnung den Abschluss geschafft. "In der Früh bekomme ich einen Zettel, da erfahre ich, welche Bewohner ich heute zu betreuen habe. Das fängt mit Blutdruck messen, duschen bzw. Blutzucker messen an. Es heißt 'Haus der Geborgenheit' und diese sollen die Bewohner spüren. Ich begrüße jeden mit lieben Worten, berühre ihn und frage, ob alles in Ordnung ist. Dann geht es zum Frühstück und zur Tablettenausgabe. Danach mache ich die Dokumentation am PC und das Team trifft sich zu einem Pflegegespräch."
"Nach dem Mittagessen unterhalten wir uns, machen Spiele, es wird TV geschaut oder vorgelesen. Um 18:30 Uhr endet mein Dienst. Die Herausforderung ist, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen", sagt Sprenger. Sie leuchtet von innen, wenn sie erzählt: "Es ist schön, wenn viel von den Bewohnern zurück kommt."
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