Bezirk Horn: Anruf aus der Vergangenheit
Trotz Handy-Boom gibt es im Bezirk 89 Telefonzellen: Zeitreise zwischen Wählscheibe u. Highspeed-Internet.
BEZIRK HORN. Sie haben Leben gerettet, Beziehungen ermöglicht oder mitgeholfen Kriminelle zu überführen. Einst unverzichtbar ist es zuletzt ruhiger um die 89 Telefonzellen im Bezirk Horn geworden. Die Bezirksblätter brachen zum Lokalaugenschein auf und fanden die interessantesten Fakten, lustigsten Details und berührendsten Geschichten.
Münzen
Grill-Weltmeister Adi Matzek war in seiner Lehrzeit in Salzburg, die damalige frische Liebe (und jetzige Ehefrau) war in Horn - hier war die Telefonzelle eine der wichtigsten Verbindungen. Bei den langen Gesprächen sind auch immer wieder die Münzen ausgegangen - "da haben wir abbrechen müssen, damals hat es nichts anderes gegeben", lacht Adi.
Der erste Kuss
Klemens Kofler findet es zwar witzig, dass es in Steinegg noch eine Telefonzelle gibt, "aber, das ist auch gut so, weil es gibt keinen Handyempfang." Er hat sehr gute Erinnerungen an die Telefonzellen-Zeit. "Ich habe meinen ersten Kuss, mit 14, in einer Telefonzelle in Innsbruck gekriegt. Es hat geregnet, da hat sich die Telefonzelle angeboten", grinst er.
"Ich war in der Jugend ein starker Wertkartentelefonierer", lacht StR Jürgen Rochla. "Da hab ich meine 100 ÖS Taschengeld in Wertkarten von der Post umgesetzt und hab in der Posttelefonzelle, weil da war's am wärmsten, weil Indoor, Freundinnen angerufen, um den Kontakt zu intensivieren. Zu Hause hatten wir ein Viertel-Telefon, das kennt die Jugend heute nicht mehr, da war immer besetzt." Rochla ist übrigens 33.
GR Ludwig Band schmunzelt: "Wenn man dringend telefonieren wollte, war meistens die Telefonzelle kaputt. Das Geld hat man reingeworfen, aber es ist durchgefallen - also die Handyzeit ist schon sehr angenehm, auch wenn ich sie manchmal verfluche."
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