Der Weg der Life Church nach Horn (mit Umfrage)
Katholiken & Protestanten verlieren Mitglieder, Freikirchen wachsen weltweit
HORN. Auf der Homepage der Glaubensgemeinschaft steht: "Im Bezirk Horn sind wir dabei, ein LIFE Church Startup aufzubauen." Im Gespräch erzählt Josef Schneider (im Team der Life Church in Horn) von seinem Weg zur Freikirche und nach Horn.
Gemeinsam im Glauben
"Mir ist wichtig, dass wir die Katholischen als Geschwister sehen. Wir sehen uns in Horn bewusst nicht als Konkurrenz zum katholischen oder evangelischen Glauben. Wir würden uns über eine Zusammenarbeit sogar freuen", sagt Schneider. "Ich gehe z.B. öfter gerne in die Altenburger Messe, weil ich - mittlerweile - alles verstehe", erzählt er mit einem Lachen. "Es ist mir wichtig, dass wir eine Verbundenheit haben, denn ich bin, wie wohl die meisten in Österreich, katholisch sozialisiert worden, aber der Funke ist nicht wirklich rübergesprungen. Es war für mich nie ein relevantes Thema, wie bei fast allen in meiner Generation. Ich wollte Fußballprofi werden, war ziemlich erfolgreich, hatte aber dann zwei schlimme Verletzungen. Dann habe ich mein Leben reflektiert. Mein Bruder hat mich damals zu einer Freikirche in Tirol mitgenommen. Mich hat irritiert, dass junge Leute mit dem Glauben was zu tun haben wollten. Das hat mich fasziniert, gerade weil bei mir die Sinnfrage zu dem Zeitpunkt ein bisschen da war. Das Treffen war in einem Wohnzimmer, so wie jetzt in Horn. Es waren ganz normale Leute, wo ich mir nie vorstellen hätte können, dass die mit dem Glauben was am Hut haben könnten. Das hat mich fasziniert. Ich habe die Bibel gelesen, die Gemeinschaft hat mich fasziniert, dass Alt und Jung, jede soziale Schicht, zusammenkommen."
Während des Studiums (evangelische Religion und Sport auf Lehramt) hat Schneider sich auf die Suche nach einer eigenen Freikirche gemacht. "Mir hat in der Freikirche immer das Persönliche, die Beziehung, getaugt. Das war mir vertrauter."
Der Weg nach Horn
Vor vier Jahren ist Josef Schneider schließlich nach Horn gekommen. "Als ich geheiratet habe, sind meine Frau und ich zusammen in die Life Church in Wien (ums Eck von uns) gegangen. Wir waren beide damals in anderen Freikirchen." Dort habe ein Pastor aus Lienz von einem Beitrag im TV über Horn erzählt, den er gesehen hatte, und er hatte die Eingebung: "Horn braucht eine Life Church."
"Das hat er bei einem Pastorentreffen irgendwie scherzhaft erzählt, er wusste nicht einmal, wo Horn ist", erzählt Schneider. "Wir Wiener haben weniger gelacht, denn wir waren schon in Verhandlungen für ein Projekt für uns als Kirche. Er hat dann bei einem Treffen gefragt, ob wir nicht nach Horn wollen. Meine Frau und ich, wir waren gerade in einer Orientierungsphase, wollten eigentlich nach Tirol zurück. Familiengründung war Thema und auch die Frage, wo wir das machen wollen. Herr Lieberherr (Campus Horn) suchte zu der Zeit Manager. Nach zwei Treffen war klar, das machen wir, von beiden Seiten, es war so ein Frieden. Vor dem Umzug waren wir nur einmal in Horn, das zweite Mal, als wir hergekommen sind, sind wir schon umgezogen."
Der Start in Horn hat für das Paar gut geklappt. "Von Anfang an hatten wir hier eine kleine Gruppe, mit der wir uns treffen."
Die Gemeinschaft in Horn
Zu den Treffen der Life Church in Horn kommt eine Kerngruppe von zwischen zehn und 15 Leuten. "Zum Teil kommen auch Leute, die in der kath. Kirche verwurzelt sind. Unser kleiner Kreis trifft sich im Campus oder bei uns daheim, regelmäßig, wöchentl. am Sonntagabend. Seit letztem Mai sind wir auch online und da haben uns auch Leute gefunden, die sind dazugestoßen. Wir wollen grundsätzlich ein offenes Haus sein, wo man Glauben leben und erleben kann. Für mich war es damals enorm wertvoll, dass Menschen ihr Haus für mich geöffnet haben. Und so machen wir es jetzt auch. Wir öffnen das Haus, so wie ich es kennengelernt habe."
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