Druckerei Berger: Erster weiblicher Lehrling
Die Druckerei Berger wurde vor 152 Jahren gegründet - nun wurde der erste weibliche Lehrling aufgenommen. Das Privatunternehmen beschäftigt 240 Mitarbeiter.
HORN. Stefanie Freitag (15) ist der erste weibliche Lehrling der Firma in der Sparte Druck.
Warum sie gerade diesen Lehrberuf gewählt hat?
„Mich hat es schon immer interessiert, mit großen Maschinen zu arbeiten. Wir waren mit der Schule einige Male bei der Firma Berger und haben uns den Betrieb angeschaut - und das hat mir gefallen."
Seit September ist sie in dem Betrieb und findet es „sehr gut“. Aber was genau ist so interessant? „Z.B. wie alles (Plakate, Umschläge für Bücher und Zeitschriften) zusammengestellt wird, bevor es in Druck geht“, lacht sie.
Als Drucker verdient man recht gut, aber das war ihr bei der Berufsentscheidung egal. „Ich möchte etwas Abwechslungsreiches machen, etwas, wo es nicht fad wird.“ Kurz hatte sie davor in den Einzelhandel geschnuppert, „aber das war nichts für mich.“ Hier findet sie auch die Kollegen "super". Drei Jahre hat Stefanie in der Freizeit Fußball gespielt, „aber da hab ich mir öfter was gebrochen bzw. die Bänder gezerrt." Neben Spaziergängen mit ihrem Hund trifft sie sich mit Freunden und es wird in der Gruppe etwas unternommen.
Ob sie auch die Disco besucht? „Da darf ich noch nicht hin, erst mit 16", lächelt Stefanie.
Warum hatte man vorher keine weiblichen Lehrlinge?
Mario Mikyseck, Druckereileiter der Druckerei Berger dazu: „Früher war das ein klassischer Männerberuf, weil die Teile im Buchdruck sehr schwer waren (gewichtsmäßig). Ich bin offen dafür Mädchen zu nehmen - egal ob Bub oder Mädchen, Hauptsache es passt. Sowohl die Senior- als auch die Juniorchefs hätten schon früher weibliche Lehrlinge eingestellt, das war gar kein Thema. Aber es gab in der Vergangenheit in der Druckerei fast keine weiblichen Bewerber."
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