Fieser Betrug Love Scamming
Frau überweist fast 190.000 € an Betrüger

Waldviertlerin wird Opfer von Love-Scam | Foto: Miri/BB
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Love Scamming: Nun hat die Frau eine Erwachsenenbetreuung und will diese wieder loswerden. Bloß wie?

WALDVIERTEL. Auf eine dreiste Betrugsmasche ist eine Waldviertlerin (69) hereingefallen. Die Frau hat Unbekannten insgesamt fast 190.000 Euro überwiesen.

"Tatsache ist, ich bin zwei Internetbetrügern auf den Leim gegangen, ich borgte einem € 120.000 und dem zweiten € 65.000, also Geld, das ich jetzt für eine 24-Stunden-Hilfe dringend benötigt hätte."

Die Frau ist krankheitsbedingt körperlich eingeschränkt und möchte zu Hause betreut werden. Durch den "Überweisungs-Blödsinn" hat sich ihr Leben extrem verändert - sie hat nun eine Erwachsenenobsorge.

Rückblick: Nach den Überweisungen beichtete sie es ihrem Kind. Es folgte die Anzeige bei der Polizei. "Das Gericht fragte mich, wie ich denn dazu stehe, nachdem mein Kind, das mein vollstes Vertrauen besaß, die Aufsicht übernehmen wollte." Die Richterin versicherte ihr, "es würde nur meine Immobilien und mein Haus und natürlich alle Auslandsüberweisungen betreffen, da war ich einverstanden."

In die Erwachsenenobsorge

"Im Herbst 2021 eröffnete ich ein Konto, auf das mir der Betrüger 100.000 US-Dollar überweisen wollte", erzählt die Frau weiter. "Als ich kurz danach wieder im Spital lag, kam man auf die Idee, ich würde von diesem Konto wieder Geld überweisen." Ihr Kind hat daraufhin alle Verantwortlichkeiten zurückgelegt. "Seither streite ich mich mit der Frau von der Erwachsenenobsorge herum."

"Nachdem ich nicht an der Erwachsenenobsorge interessiert bin, in die ich irgendwie hineingetappt bin, möchte ich natürlich nicht, dass diese bis jetzt schon völlig unmögliche Erwachsenenvertretung noch auf medizinische Heilbehandlungen, den Abschluss eines Antrages zur Aufnahme in ein Pflegeheim sowie in einen Heimvertrages, die Wahl des Wohnortes sowie in die Vertretung von Ämtern, Behörden, Gerichten und Sozialversicherungsträgern ausgeweitet wird", schreibt sie verzweifelt.

"Und jetzt behauptet die Frau von der Erwachsenenobsorge, es wäre zu wenig Geld vorhanden, wenn man diese Erwachsenenobsorge in eine 24-Stunden-Hilfe umwandeln würde." Dabei ist sich die Frau sicher, dass ihr so ein Fehler nicht mehr passieren würde. "Zu den Befürchtungen der Richterin, ich wäre zu wenig gefestigt, kann ich nur eines sagen: Jemand der so viel Geld verborgt hat oder sagen wir geschenkt hat, der wird das ganz sicher nie mehr tun. Abgesehen davon werde ich wohl nie wieder so viel Geld haben."

Die Eskalation

Besonders schäbig findet die Frau, dass immer, wenn sie mit irgendetwas nicht einverstanden ist, vor Gericht die Erwachsenenobsorge ausgedehnt werden könnte; unter dem Deckmäntelchen, sie brauche das für ihr Wohlergehen.

"Als ich den Heimantrag nur für drei Monate unterschreiben wollte, hat mein Kind sofort gemeint, dann wird es zu Gericht gehen, und die werden das auf medizinische Belange ausdehnen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass so etwas möglich sein könnte, umso mehr wurde ich davon überrascht." Seit kurzem ist die Frau in einem Heim.

Ein Weg zurück?

Rechtsanwältin Isabella Bucher auf die Frage, wie man eine Erwachsenenbetreuung wieder los wird: "Gesetzlich ist es so, dass es alle drei Jahre überprüft wird. Man kann natürlich als Betroffener jederzeit auch selbst einen Antrag stellen, wo man sagen kann: 'Mir geht es wieder super gut, ich habe mich erholt. Ich habe das Leben jetzt sortiert und brauche das nicht mehr.' Es muss ja ein Verfahren gegeben haben, wo ein Sachverständiger bestellt worden ist. Der Sachverständige sagt dann, wie ihr Zustand ist und in welchem Bereich sie noch Unterstützung braucht."

Waldviertlerin wird Opfer von Love-Scam | Foto: Miri/BB
Isabella Bucher, Rechtsanwältin in Horn | Foto: Kanzlei Bucher&Gruböck

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