Homeoffice: Wenn der Kühlschrank ständig lockt

Was tun gegen die Verlockungen des vollen Kühlschranks in diesen Krisenzeiten? | Foto: Pixabay
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Viele Menschen befinden sich seit Wochen im Homeoffice. Bewegungen, die der Job mit sich bringt, fallen weg.

Man sitzt mehr vor dem PC, verbraucht weniger Kalorien… Durch Kurzarbeit wird nicht nur die Arbeit und der Kontostand weniger bzw. kleiner, sondern die „freie Zeit“ zu Hause mehr. Gerade diese gewonnene Zeit kann zum Problem werden. Aus Langeweile führt der Weg oft zum Kühlschrank. Manche Leute greifen auch mehr zu Alkohol. „Wer Sorgen hat, hat auch Likör“, wusste schon Wilhelm Busch.
Und Sorgen machen wir uns wohl alle genug. Was bringt die Zukunft beruflich? Werde ich gekündigt? Wo gebe ich die Kinder zur Betreuung hin, wenn ich wieder im Büro bin. Das Virus ist noch da, auch im Herbst - und die Großeltern dürfen/sollen auch dann nicht gefährdet werden… Wie werden wir mit dem Geld auskommen? Bei manchen kommen noch Beziehungsschwierigkeiten dazu. Salopp gefragt: Wie kommt man in der Coronakrise (ohne Ablenkung durch nahe menschliche Kontakte) aus dieser „Nummer“ raus? Dr. Georg Fraberger, Klinischer- und Gesundheitspsychologe, zum Thema:

Was ist Hunger?

Wonach sehnen wir uns da? Aus psychologischer Sicht liegt der Hauptunterschied zwischen dem Hungern und dem Fasten in der freien Entscheidung. Nur der freie Wille ist dafür verantwortlich, ob uns etwas wehtut oder ob wir uns darauf freuen, auf etwas zu verzichten. Von außen betrachtet kann man nicht unterscheiden, ob jemand Hunger hat oder fastet. Wenn man sich dafür entscheidet weniger zu essen, dann gestaltet man seine Umgebung derart, dass man sich nicht ständig Schmerzen zufügt. Man begibt sich also an einen Ort, an dem es auch nicht viel zu essen gibt. Es helfen auch Leute, die sich dafür entscheiden wenig zu essen. Und was machen wir zu Hause? Wir füllen den Eiskasten voll und planen und gestalten unseren Alltag an Mahlzeiten. Frühstück, Pause, Mittagessen, Jause, Abendessen. Es wird schwer sein, lediglich die Mahlzeiten wegzulassen und den Rest des Tages der selben Struktur zu unterwerfen. Wenn man sich dafür entscheidet, weniger essen zu wollen, dann kann es nur den ganzen Tag betreffen oder man muss darauf gefasst sein, mit einem enormen Hungergefühl konfrontiert zu werden. Es ist einfach, wenig zu essen, aber dafür brauchen wir etwas, worauf wir uns konzentrieren können, worauf wir uns freuen können, womit wir uns beschäftigen können. Man muss sich hierfür also fragen, was möchte ich tun? Was gibt mir das Gefühl der Freiheit? Ohne Freiheit kein Verzicht, das ist sicher. Und was machen wir freiwillig? Haben Sie sich schon mal gefragt, ob Sie auch dann den ganzen Tag weg bleiben dürfen von zu Hause, wenn Sie nichts verdienen und kein Geld mit nach Hause bringen? Oder wie frei sind Sie, wenn Sie sich Arbeitsgeräte kaufen, die Sie dann nie verwenden wollen? Ein Handy, mit dem Sie nicht telefonieren wollen? Eine Flasche Bier, die Sie nicht aufmachen wollen? Wie frei sind wir also? Es geht gar nicht, dass wir einen vollen Eiskasten zu Hause haben und beschließen nicht zu essen. Es geht nicht, weil die Fülle die Freiheit wegnimmt. Wer entscheidet sich schon gegen die Fülle?" "Wer abnehmen möchte, der muss sich erlauben verschwenderisch zu denken. Denn er hat dann frei Zeit, all die Zeit, die man zum Essen vorbereiten, zum Essen selbst und anschließend zum Abwaschen verwendet. Aus psychologischer Sicht ist die Frage nach dem Essen verbunden mit der Frage nach dem Muss. Erst wer das Muss gehen lassen kann, wird ohne Probleme weniger oft zum Eiskasten gehen müssen."

Was tun gegen die Verlockungen des vollen Kühlschranks in diesen Krisenzeiten? | Foto: Pixabay
Psychologe Georg Fraberger (Langau und Wien) | Foto: privat

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