Jäger versus Tierschützer
Die Jagdsaison ist in vollem Gange und somit auch der Streit zwischen Gegnern und Befürwortern.
BEZIRK. Die Bezirksblätter Horn luden Bezirksjägermeister Karl Ruttenstock und die Obfrau des Tierschutzheims Krems, Nina Zinn-Zinnenburg, zum Doppel-Interview.
Frau Zinn-Zinnenburg, derzeit erreicht die Jagdsaison ihren Höhepunkt. Was sagen Sie zu Treibjagden?
Zinn-Zinnenburg: "Ich bin kein radikaler Jagdgegner, aber ich habe ein persönliches Problem mit Jägern, die den biblischen Satz 'macht euch die Erde untertan' zu ihrem Leitsatz machen. Ich mag die Hetzerei nicht. Dass man ein verletztes Tier erlöst, ja, aber nicht, dass es eingekreist wird."
Ruttenstock: "Die Tiere werden nicht gehetzt, nur aufgespürt. Um den Wildbestand zu regulieren, muss man Treibjagden veranstalten. Vor allem Schwarzwild richtet große Schäden bei Maisfeldern an."
Haben Jäger Mitgefühl?
Ruttenstock: "Auf alle Fälle. Jäger sind auch nur Menschen - die die Natur genießen, wie andere auch. Aber der Jäger ist der einzige, der dafür zahlt - die Jagdpacht."
Zinn-Zinnenburg: "Wenn am Stammtisch ein Sprachniveau herrscht, dass es ,Mundl' die Schamesröte ins Gesicht treibt, bleibt einem normal denkenden und fühlenden Mitmenschen am Nachbartisch das Essen im Hals stecken. Ein Jäger prahlte in meiner Gegenwart damit, dass er das Muttertier von jungen Füchsen erschossen hätte. Dass die Welpen einen qualvollen Hungertod erleiden würden, berührte ihn keine Sekunde. Bin gegen Jäger, die außer der Farbe Grün nichts kennen und vermutlich auch eine grüne Unterhose haben und alles niederballern. Typen wie 'uns gehört die Welt'. Jäger mit Respekt vor Natur und Tier, dagegen hab ich nichts."
Ruttenstock:"Auch bei den Jägern gibt es schwarze Schafe - wie überall, aber die wollen wir so nicht haben."
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