Hartnäckige Gerüchte
Rätsel um verbrannte Klimt-Bilder im Weinviertel bleibt ungelöst
Am 24. April kommt im Wiener Auktionshaus im Kinsky das von Gustav Klimt gemalte „Bildnis Fräulein Lieser“ zur Versteigerung.
NÖ. Das mehr als 100 Jahre verschollen geglaubte Damenporträt besitzt einen Schätzwert von 50 Millionen Euro. Experten werfen immer wieder die Frage auf, ob nicht vielleicht auch noch andere vermeintlich verloren gegangene Werke des berühmten Jungenstilmalers erhalten geblieben sind und irgendwo lagern.
So ist am 8. Mai 1945 – dem letzten Tag des Zweiten Weltkriegs auf europäischem Boden – in Wullersdorf im Bezirk Hollabrunn das Schloss Immendorf der Adelsfamilie Freudenthal durch einen Brandanschlag vollständig zerstört worden. Nach historischen Quellen befanden sich damals in dem Gebäude nicht nur 300 antike Teppiche, sondern auch 16 kostbare Gemälde aus dem Schaffen von Gustav Klimt. Die Kunstwerke waren zum Schutz vor den Bombenangriffen alliierter Truppen auf Wien ins vermeintlich sichere Weinviertel gebracht worden.
Hartnäckige Gerüchte
Hartnäckige Gerüchte, wonach jemand die kostbaren Klimt-Bilder vor Ausbruch des verheerenden Feuers gerettet haben könnte und sie daher heute noch existieren, gab es schon immer. Allerdings hat eine von der Österreichischen Galerie Belvedere am Ort des damaligen Geschehens durchgeführte Untersuchung ergeben, dass mit Schloss Immendorf auch die dort untergebrachten Gemälde tatsächlich verbrannt sein dürften. Dem Feuer zum Opfer fielen u.a. die drei berühmten Fakultätsbilder „Philosophie“, „Medizin“ und „Jurisprudenz“, die der Künstler im Auftrag der Universität Wien gemalt hat. Von ihnen existieren heute noch die Entwürfe und Schwarzweiß-Fotos der Originale. (mm)
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