Tierheim Krems völlig überbelegt
Die Tiere stehen z. T. in Boxen am Gang, weil im Sommer viele Hunde und Katzen ausgesetzt werden.
„Momentan ist die Situation im Tierheim schlimm“, sagt Nina Zinn-Zinnenburg, Obfrau des Tierschutzvereins. „Es hat die Urlaubszeit begonnen, es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht Tiere gemeldet werden, ausgesetzt oder entlaufen, also wir sind Tag und Nacht im Einsatz mit sehr wenig Personal. Alle Zimmer sind voll, alle Zwinger, sogar am Gang stehen bereits die Tiere und auch ich und eine Pflegerin haben jede einen Hund nach Hause mitgenommen, weil wir sie einfach nicht mehr unterbringen. Leider haben wir auch sehr viele ganz kleine Kätzchen – obwohl wir die Kastrationspflicht seit 2005 haben, wiederholt sich das jedes Jahr, in der Sommerzeit, von Mai bis November, dass Leute ihre Katzen nicht kastrieren und unzählige junge Katzen geboren werden, die wir dann aufnehmen müssen. Sie werden irgendwo in den Gärten, in den Scheunen gefunden, oder jemand sagt, wenn sie sie nicht holen, muss ich halt den Jäger anrufen. Momentan sind viele Katzen im Alter von 2-4 Wochen, es wird noch 3-4 Wochen dauern, dann werden wir weitere Aufnahmen machen müssen.
Dazu kommen Tiere, um die sich die Besitzer nicht mehr kümmern wollen, wie z.B. Katze „Alejandra“, sie wurde von ihrem Frauerl zu einem Tierarzt im Waldviertel gebracht, sie wollte sie, obwohl völlig gesund, einschläfern lassen.
Wenn sich jemand eine Katze wünscht, würden wir uns freuen, wenn sie das Tierheim aufsuchen, wir haben so viele, in allen Altersgruppen, vom Babykatzerl angefangen (9 Tage) bis zu 16-, 17-jährige Tiere, die auch sehnsüchtig auf einen Platz warten. In der Hochsaison ist natürlich kein Platz frei, trotzdem kommen ständig weitere Tiere, eine war völlig skeletiert, irgendwo eingesperrt, wochenlang – Katastrophe. "Wir haben derzeit 50 Hunde, weit mehr als hundert Katzen, Kleintiere heuer rekordmäßig, etwa 60 Tiere – Kaninchen, Meerschweinchen, Degus, Ratten.
Aufzuchtmilch für Babykatzen ist schon knapp. Das Tierheim könnte Tierpaten, Futter- und Geldspenden brauchen.
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