Von Erhard Schönecker: Auf nach Gars
Wien find ich manchmal grau und trist,
weil dort Natur so selten ist.
Wenn dann die Sehnsucht nach mir greift,
ist der Entschluss ganz schnell gereift:
ich will den Garten um mich haben,
mich am grünen Anblick laben;
das erhellt Gemüt und trübe Miene -
ich blick' hinaus auf die Ruine;
wenn ich dann aus dem Fenster schau,
denk ich : schade um den alten Bau,
den schon Jahrhundertschäden zieren,
aber ich muss ihn ja nicht restaurieren.
Ich freu mich aufs Hinübergehn
und was noch steht ist wunderschön.
In Wien ist es noch trüb und grau,
aber bald bin ich in Stockerau
und dann ein bisschen noch B 4 -
Gedanken schon bei Gars und Bier,
das Lager wohlig weich gebettet
und das Wochenende ist gerettet.
Wenn ich ein Urlaubsziel müsst buchen,
wo die Wintervögel uns besuchen,
die im Frühling dann auch bei uns brüten,
wo der Garten strotzt vor bunten Blüten,
wo das Butterbrot nicht Mangel leidet,
wenn man zuvor den Schnittlauch schneidet,
wo die Türkentauben gurren
und wo man hört der Katze Schnurren
und wo die Luft noch klar und rein,
dann muss es Gars im Kamptal sein!
Erhard Schönecker
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