„Schön ist die Welt“ in Bad Ischl
Das größte Operettenfestival Österreichs (wenn nicht gar Europas) setzt unter Intendanten Thomas Enzinger (auch als barocker Haushofmeister zu sehen) auf eine bewährte Mischung:
Die schwungvolle Revueoperette „Madame Pompadour“ von Leo Fall mit witziger Textadaption und fetzigen jazzigen Melodien – ergänzt durch Foxtrott, Tango und Hip-Hop – ist nicht nur etwas für alte Operettenhasen. Auch junge Besucher kommen hier auf ihre Kosten, besonders auch durch die mitreißenden schwungvollen Ballett- und Steppeinlagen. Loes Cools als Kammerzofe, Kaj-Louis Lucke (Calicot) sowie Maximilian Mayer als Graf René überzeugen. Und selbst wenn Julia Koci als Madame Pompadour stimmlich indisponiert ist, gelingt mit Ursula Pfitzner als herrliches Stimmdouble eine großartige Vorstellung – ein Abend, der in Erinnerung bleibt.
Als Operettenrarität setzt Enzinger auf Lehars „Schön ist die Welt“ in halbszenischer Aufführung. Ein phantastisches Videodesign mit vielen Bergen ist der Hintergrund für Lehars „Liebeserklärung an die Berge“. In einer Szenerie der 30-er Jahre erleben Prinzessin Elisabeth (Sieglinde Feldhofer) und Kronprinz Georg (Thomas Blondelle) eine berührende Liebesgeschichte mit Happyend.
Der Operettenklassiker ist heuer Carl Zellers „Der Vogelhändler“ in einer Inszenierung mit viel Schwung und Witz. Auch hier überzeugen die Tanzelemente von Ballett bis Schuhplattler und aktuelle Dialoge. Die turbulente Handlung, eine „klassische“ Inszenierung und klangvolle Stimmen wie Jenifer Lary (Christel von der Post) und Corina Koller (Kurfürstin Marie) begeistern das Publikum. Unterhaltsam ist vor allem Gerd Vogel als Baron Weps, das köstliche Professorenduo Ivo Kovrigar und Tomaž Kovačič sowie Patricia Ness als Hofdame.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.