Papierindustrie sieht Standort massiv gefährdet

Große Sorgen um den Standort machen sich die acht niederösterreichischen Unternehmen der Papierindustrie mit ihren rund 2.200 Mitarbeitern. Als Grund dafür nennt Wolfgang Pfarl, Präsident der Austropapier, der Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie, dem NÖ Wirtschaftspressedienst die technisch fast unerreichbaren CO2-Reduktionsziele der EU von 40 Prozent bis 2030 sowie die hohen heimischen Energiepreise mit dem Ökostromgesetz und der Förderung von Biomasseanlagen als Verursacher.
"Wir als Papierindustrie sind wirklich bereit, einen Beitrag zur CO2-Reduktion zu leisten. Doch sind wir derzeit an der technischen Grenze zu weiteren Einsparungen", betont Pfarl. "Hier können uns nur neue Technologien weiterhelfen, die zu entwickeln aber nur mit langfristig planbaren Rahmenbedingungen sinnvoll ist², mahnt Pfarl. Insbesondere bei Konzerntöchtern sieht er die Gefahr der Abwanderung an Standorte, wo es solche Auflagen nicht gibt.
Ein weiteres massives Problem ist die Versorgung mit heimischem Holz geworden. 2013 hat man sogar aus Südamerika Faserholz importieren müssen, um die Produktion aufrechtzuerhalten. Hier wertet Pfarl vor allem die Förderung vom Biomasse-Großanlangen als Holzschlucker: "Es ist wirklich nicht sinnvoll, den wertvollen Rohstoff Holz bzw. Holzschnitzel einfach nur zu verheizen, da die Energieausbeute zu gering ist. Da ist es doch besser, in einer kaskadischen Nutzung zuerst Papier oder Pappe daraus zu erzeugen.²
Geglättet haben sich hingegen die Wogen des Konfliktes mit der ÖBB-Tochter Rail Cargo Austria (RCA) wegen der Transportpreise. Hier seien laut Pfarl bereits die Weichen für eine konstruktive Basis mit Tarifen gestellt, mit denen beide Seiten leben können. Ein wichtiges Anliegen ist dem Autropapier-Präsidenten das Anheben der Lkw-Tonnagegrenze von 40 auf 44 Tonnen, da damit Lkw-Fahrten eingespart werden könnten.
Die Papierindustrie besteht in Niederösterreich aus acht Betrieben, die mit 2.200 Beschäftigten 2013 einen Umsatz von 573,1 Millionen Euro erzielt haben. Der Produktionswert belief sich auf 606 Millionen Euro. Bekannte Papierfabriken in Niederösterreich sind Hamburger in Pitten, Mayr-Melnhof Karton in Hirschwang/Rax, Mondi in Ulmerfeld-Hausmening und Kematen/Ybbs sowie Salzer Papier in St. Pölten-Stattersdorf.
Für die österreichische Papierindustrie, die aus 24 Betrieben mit fast 8.000 Mitarbeitern besteht, war 2013 kein erfolgreiches Geschäftsjahr. Die Produktionsmenge von Papier, Karton und Pappe ging um 3,3 Prozent auf 4,8 Millionen Tonnen zurück. Der Gesamtumsatz verringerte sich um über drei Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. (hm)
http://www.austropapier.at

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