Gärtner und Floristen setzen noch mehr auf qualitätsvolle Lehrlingsausbildung

Mit der ins Haus stehenden Novellierung der Gewerbeordnung steht auch das bis dato reglementierte Gewerbe der Gärtner und Floristen zur Diskussion, berichtet Innungsmeister Thomas Peter Kaltenböck dem NÖ Wirtschaftspressedienst „Daher werden wir künftig noch mehr auf die Qualität unserer Ausbildung setzen und die Kunden darauf aufmerksam machen“, sagt er. „Schon jetzt kommen bei sämtlichen internationalen Bewerben unsere Gärtner und Floristenlehrlinge auf die vordersten Ränge. Allerdings haben wir zu wenig darüber gesprochen, so dass wir in Zukunft mehr damit werben wollen“.

In Hinkunft wird man die Gärtner und Floristen, deren Ausbildung schon jetzt auf einem hohen Niveau erfolgt, in der Berufsschule Langenlois in einem gemeinsamen Ausbildungszentrum in beiden Berufen unterrichten. „Unsere Gartengestalter werden derzeit in Wien ausgebildet, die Floristen in Geras“, berichtet Kaltenböck. „In Langenlois werden ab dem Jahr 2018 die Floristen ausgebildet und die Gärtner ab 2019. Davon versprechen wir uns eine weitere Optimierung der Ausbildung. Alles unter einem Dach bietet garantiert enorme Vorteile, auch den Lehrlingen.“

Angesichts der drohenden Freigabe des Gewerbes wollen die Gärtner und Floristen eine Kampagne starten, die die Kunden über ihre Tätigkeit informiert. „Wer diese Berufe von der Pike auf gelernt hat, bringt nicht nur Erfahrung und Können, sondern auch die Voraussetzung für eine qualitätsvolle individuelle Beratung im Verkauf mit“, erklärt Thomas Peter Kaltenböck. „Außerdem legen wir großen Wert auf regionale Produkte sowie auf fair produzierte Importware.“

Kopfschmerzen bereitet auch dieser Branche die überbordende Bürokratie. „Wir Österreicher sind Weltmeister im Erfüllen von Verordnungen und Gesetzen“, meint Kaltenböck. „Dass wir uns damit im Eifer des Gefechts, besser als andere zu sein, oft selber das Leben unnötig schwer machen, scheinen wir nicht mitzubekommen.“ Als Beispiel nennt der Innungsmeister die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Schnittblumen und Pflanzen von 10 auf 13 Prozent. „Zunächst erscheint das nicht viel zu sein, aber der Kunde rechnet heute ganz genau und kauft eben weniger als früher.“

Ebenfalls als fragwürdig stellt er in den Raum, dass jeden Monat an die fünf neue Gesetzesvorschläge auf seinem Schreibtisch landen. „Die Notwendigkeit, ständig alles zu novellieren, statt Nichtsinnvolles zu streichen, ist doch wirklich lächerlich“; meint Kaltenböck. Als Beweis führt er einen fast 900 Seiten starken Verordnungstext an, der im Vollzug der Mehrwertsteuererhöhung detailliert angibt, welche Pflanze welchem Steuersatz unterliegt.

„Oder nehmen wir das neu geregelte Pflanzenschutzgesetz her“, thematisiert er kritisch. „Da braucht man gleich zwei verschiedene Sachkundenachweise, einen für den Verkauf und einen für das Anwenden. Zudem müssen wir die dazu verwendeten Geräte überprüfen lassen. Warum reicht da nicht ein Nachweis? Es wird wirklich immer alles komplizierter gestaltet. Das kostet neben Zeit auch Geld, das wir letztlich wieder dem Kunden verrechnen müssen. Und wie lang dieser noch mitspielt, ist höchst fraglich.“

Derzeit gibt es in Niederösterreich 522 aktive Gärtner, 299 aktive Floristen und Kleinhändler mit Schnittblumen sowie 31 aktive Friedhofgärtner. Sie alle beschäftigen 3.659 Mitarbeiter, davon 113 Lehrlinge in Ausbildung. Den Großteil bilden 67 Floristenlehrlinge und 46 Gärtnerlehrlinge. (dsh)

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