Ärzte helfen krankem Kollegen
Internisten des Klinikums Horn vertreten ihren erkrankten Kollegen in seiner Ordination
HORN. Auf einmal ist alles anders. Man steht mitten im Leben und es trifft einen überraschend wie ein Keulenschlag - eine fatale Diagnose. So ist es vermutlich dem Internisten Lahodny gegangen, der seit dem Sommer 2015 an seiner Genesung arbeitet.
"Dr. Lahodny ist ein ausgesprochen netter Kollege, der menschlich und fachlich sehr gut drauf ist. Nicht nur die Krankheit selber, sondern auch die finanzielle Situation ist, wenn man als Arzt krank wird, sehr bedenklich", sagt Mediziner Eduard Gaisfuss. Das ist ein Grund, warum er neben seiner Tätigkeit im Klinikum und seiner eigenen Praxis in der Ordination aushilft. "Der zweite Grund sind die Patienten. Es gibt im Horner Bezirk zwei internistische Kassenordinationen, eine davon ist die von Dr. Lahodny. Das ist für Patienten eine Katastrophe, wenn so eine Ordi nicht weitergeführt wird. Für mich gibts da keine Diskussion. Es geht darum, ihm in der schwierigen Zeit zu helfen. Es braucht sich nur jeder von uns bei der Nase nehmen und fragen, was wäre, wenn ich selber in dieser Situation wäre - und ich glaube, dann trifft man die besten Entscheidungen."
Dr. Reifschneider, Regionalmanager WV, Landeskliniken Holding NÖ: "Neben ihrer regulären Beschäftigung im LK Horn sind die Fachärzte für Innere Medizin, OA Dr. Eduard Gaisfuss und OA Dr. Walter Mack, seit dem Sommer 2015 außerhalb der Spitalsarbeitszeit auch als Vertretung von OA Dr. Lahodny in seiner Ordination für Innere Medizin in Horn tätig. Der Abteilungsvorstand Prim. Dr. Ernst Ulsperger unterstützt diese Vertretung, die ihm auch ein persönliches Anliegen ist. Hier zählt aber vor allem auch der Zusammenhalt unter Kollegen.“ Die jahrelange gute kollegiale Zusammenarbeit, der persönliche Kontakt und die Möglichkeit, neben der Spitalstätigkeit im eigenen Spezialgebiet in geändertem Umfeld zu arbeiten waren die Beweggründe für die beiden Internisten (und bis vor kurzem auch OA Dr. Walter Stingl), diese Vertretungstätigkeit zusätzlich zu ihrer Arbeit im Krankenhaus aufzunehmen.
Natürlich ist es nicht reiner Altruismus, die Arbeit wird selbstverständlich finanziell abgegolten.
Die gute Nachricht: Vermutlich wird Dr. Lahodny in diesem Jahr zurückkehren.
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