Pro Tag eine Stunde nicht bezahlt: AK erkämpft 4.700 Euro

Robert Fischer, Leiter der Bezirksstelle Horn und AKNÖ Präsident Markus Wieser | Foto: AKNÖ
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Eine Stunde pro Tag umsonst arbeitete ein Maler aus dem Bezirk Horn. Tag für Tag fuhr der 25-Jährige von der Firma auf die Baustelle – laut Gesetz handelt es sich dabei um Arbeitszeit. Eine halbe Stunde pro Wegstrecke zog ihm sein Chef aber vom Lohn ab. Als der junge Mann das Dienstverhältnis einvernehmlich gelöst hatte, wandte er sich an die AK-Bezirksstelle Horn, um sich zu informieren. Außerdem hatte er weder eine Endabrechnung noch den fehlenden Lohn erhalten.
„Bei der Kontrolle der Unterlagen wurde deutlich, dass zusätzlich zu den nicht bezahlten 90 Stunden noch mehr Ansprüche offen geblieben waren“, sagt Robert Fischer, Leiter der Bezirksstelle Horn. Zusätzlich zum Lohn fehlten auch noch Sonderzahlungen, außerdem war der Dienstgeber dem Maler die Bezahlung für elf offene Urlaubstage schuldig geblieben. „Aufgrund genauer Arbeitszeitaufzeichnungen konnten wir für den Mann fast 4.700 Euro nachfordern, die ihm noch zustanden“, sagt Fischer. Einsichtig zeigte sich der Chef aber nicht und die AK Niederösterreich zog für den Horner vor Gericht.

Bilanz 1. Halbjahr 2018 – Bezirk Horn

Leistungen für unsere Mitglieder im Überblick
Beratungen: 2.129
Im Arbeits- und Sozialrecht eingebracht 361.410 Euro
Für die Mitglieder insgesamt erreicht: 556.060 Euro

Insgesamt hat die Bezirksstelle im ersten Halbjahr mehr als 550.000 Euro für ArbeitnehmerInnen der Region erstritten, sagt Bezirksstellenleiter Robert Fischer. „Das umfasst sowohl die Steuerrückholaktion als auch den KonsumentInnenschutz. Den größten Brocken macht naturgemäß unsere Hilfe bei Problemen am Arbeitsplatz oder in sozialrechtlichen Fragen aus.“ Insgesamt haben sich in der ersten Jahreshälfte 2018 mehr als 2.100 Ratsuchende an die Bezirksstelle gewandt. „Das zeigt, wie wichtig wir als Anlaufstelle in allen Lebenslagen sind“, sagt Fischer. Dieses Profil schärft man auch mit zahlreichen Veranstaltungen. „Schulen greifen vermehrt auf unser Wissen zurück und auch den Sprechtag zum Konsumentenschutz nutzen immer mehr Menschen“, bilanziert er die Vielzahl von Veranstaltungen, die von AK-ExpertInnen im Bezirk durchgeführt werden.
39,5 Mio. Euro für Beschäftigte in ganz Niederösterreich

Landesweit

Landesweit hat die AK Niederösterreich 78.000 ArbeitnehmerInnen im ersten Halbjahr 2018 bei Problemen am Arbeitsplatz oder in sozialrechtlichen Fragen geholfen. „Wir haben mehr als 39 Millionen Euro für sie erkämpft“, so AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser. „Tausende ArbeitnehmerInnen wandten sich heuer an die AK Niederösterreich, nachdem ihnen der Arbeitgeber zum Beispiel geleistete Überstunden nicht bezahlt hatte. 3.300 brauchten Unterstützung, nachdem ihre Firma in Insolvenz gegangen war“, so Wieser.

12-Stunden-Tag und 60-Stunden-Woche erhebliche Belastungen für die ArbeitnehmerInnen

Häufig wenden sich ArbeitnehmerInnen an die AK-ExpertInnen, da ihnen monatelang, mitunter oft jahrelang, geleistete Arbeits- und Überstunden nicht ausbezahlt wurden. Erhebungen zufolge wird jede fünfte Mehr- oder Überstunde weder bezahlt, noch gibt es dafür Zeitausgleich. „Hier wird den ArbeitnehmerInnen mitunter sehr viel Geld vorenthalten“, so Wieser. Durch das von der Bundesregierung durchgepeitschte Arbeitszeitgesetz - Stichwort 12-Stunden-Tag und 60-Stunden-Woche – kommen hier weitere erhebliche Lohneinbußen auf die ArbeitnehmerInnen zu. „Und dass bei der Ableistung von Mehrstunden von Freiwilligkeit gesprochen wird, hat mit der Realität nichts zu tun und ist eine Verhöhnung der ArbeitnehmerInnen“, sagt Wieser. Komme ein Beschäftigter dem Wunsch des Arbeitgebers nämlich nicht nach, müsse er natürlich mit Nachteilen rechnen, was bis zur Kündigung führen kann.

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