100 Jahre Skiclub Sölden-Hochsölden
Gewachsen mit dem noblen Sport

Gut gelaunt bei der Jubiläumsfeier der Skiclubs Sölden-Hochsölden: Hubert Piegger, Reinhard Eberl, Norbert Denifl, Sigi Grüner und Hermann Nagiller (v.l.) | Foto: POLAK/Christoph Nösig
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850 Mitglieder zählt aktuell der Skiclub Sölden-Hochsölden – und ganze 100 Jahre des Bestehens, die am vergangenen Wochenende gebührend gefeiert wurden.

SÖLDEN. 1976 besingt Wolfgang Ambros das Skifahren als „Leiwandste“, das sich ein Mensch nur vorstellen kann. 1922 wäre das in Sölden, dem heutigen Schneesport-Mekka, wohl beileibe anders gesehen worden. Immerhin war Schnee damals, für die Menschen im verarmten Ötztaler Bergdorf nichts weiter als frostige Mühsal in einem Leben, das ohnehin schon hart genug war – und dann noch auf Brettern die weiße Pracht hinunterzusausen: Das hätten die Eltern nur als Zeitverschwendung ihrer Kinder betrachtet, deren Hilfe sie im Haus und auf dem Hof brauchten.

Sicher ist's nicht: Doch könnte dieser flotte Herr tatsächlich Isidor Riml sein, der Visionär und Gründer des Skiclubs Sölden-Hochsölden. | Foto: Leni Santer
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Doch dann kam Isidor Riml. Recht widerspenstig, aber eben mit Weitblick stemmte sich der Visionär gegen diese einst vorherrschende Meinung – und gründete mit Gleichgesinnten am 13. November 1922 den Skiclub Sölden-Hochsölden mit dem Ziel, die Jugend für den Skisport zu begeistern und den Wintersport in der Heimat zu fördern.

„Der Blick zurück in die Vergangenheit ist wertvoll“

Daran hat sich auch nach dem kometenhaften Aufstieg Söldens zum Nabel der Wintersport-Welt eigentlich nichts geändert. Denn noch immer liegt dem heute 850 Mitglieder zählenden Skiclub der Nachwuchs am Herzen, der gehegt und gepflegt wird – um Weltcup-Größen hervorzubringen wie Franziska Gritsch und Fabio Gstrein, Legenden wie Profi-Skiweltmeister Andre Arnold, Erfolgstrainer wie Rainer Gstrein oder Patrick Riml.

Woran sich der Skiclub Sölden-Hochsölden gerne erinnert: Jugendtrainer Georg Plörer (2.v.r.) mit Gerold Santer, Alban Plörer und Andre Arnold (v.l.), die im Jahre 1968 bei nationalen und internationalen Rennen nicht weniger als 46 Siege, 48 zweite und 32 dritte Plätze errangen. | Foto: Skiclub Sölden-Hochsölden
  • Woran sich der Skiclub Sölden-Hochsölden gerne erinnert: Jugendtrainer Georg Plörer (2.v.r.) mit Gerold Santer, Alban Plörer und Andre Arnold (v.l.), die im Jahre 1968 bei nationalen und internationalen Rennen nicht weniger als 46 Siege, 48 zweite und 32 dritte Plätze errangen.
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Wie's einst war, vor dem von ihm begünstigten Tourismusaufschwung, hat der Skiclub aber nie vergessen. „Der Blick zurück in die Vergangenheit ist wertvoll“, erklärt Obmann Sigi Grüner: „Er zeigt unserer heutigen Generation, dass nicht immer alles selbstverständlich war und mit welcher Tatkraft die Pioniere ihre Ziele verfolgten."

Wenn also nun 100 Skiclub-Jahre gefeiert werden, richtet sich auch der Blick auf die Erfolgsfaktoren: Ganz oben steht da eben die Zusammenarbeit in Sölden – nicht nur auf Vereinsebene, sondern auch mit relevanten Partnern wie den heimischen Skischulen oder den Bergbahnen. Das nützt allen, sagt Grüner:  „Um das Skifahren in Tourismusorten wie Sölden zu organisieren, braucht es Fachleute. Diesen geben wir in jungen Jahren das notwendige Rüstzeug auf den Skiern mit. Ob sie dann mal als Skilehrerin, als Skilehrer oder in der Seilbahnbranche arbeiten – vom erlernten Wissen und der Kameradschaft profitieren sie ein Leben lang"

Der aktuelle Vorstand des Skiclubs Sölden – Hochsölden: Stefanie Grüner, Karin Frischmann, Hannes Fender, Andreas Gstrein, Isi Grüner, Nina Arnold und Obmann Sigi Grüner (v.l.) | Foto: Stefanie Fiegl Photography & Arts
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Als austragender Verein des jährlichen Weltcup-Auftakts am Rettenbachgletscher nimmt der Club übrigens spätestens seit 1993 eine Sonderstellung ein. Immerhin gehört das Skifest zu den bedeutendsten Veranstaltungen der Tourismusdestination und ist zugleich wichtiger Impulsgeber für die internationale Wintersportbranche.

Ein Geschenk voller Geschichte(n)

Nun aber in die unmittelbare Gegenwart rund um das Jubiläum, zu dem sich der Verein ein besonderes Geschenk gemacht hat – ein Buch mit über 100 Seiten und dem Titel „Skispuren in die Zukunft", das die Skigeschichte von Sölden aufarbeitet. Die feine Lektüre bietet dabei Spannendes zu Pionieren wie Gründervater Isidor Riml, prägenden Persönlichkeiten vom Format eines Eberhard Kneisl mit dem bezeichnenden Spitznamen „Der Tiger aus dem Ötztal" oder denkwürdigen Anekdoten aus dem Clubgeschehen.

Begeistert vom Buch zum Jubiläum: TSV-Ehrenobmann Reinhard Eberl und Sigi Grüner, Obmann des Skiclubs Sölden-Hochsölden (v.l.) | Foto: POLAK/Christoph Nösig
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Nicht vergessen wird sowohl auf die sportlichen Größen, die der Verein hervorgebracht hat, als auch der Dank an die Ehrenamtlichen. Letztere bilden das Fundament, um den Verein mit Leben zu erfüllen. „Heute dürfen wir über 100 Kinder betreuen und trachten danach, dass sie auf den Brettern, die uns allen die Welt bedeuten, glücklich sind", hält Sigi Grüner fest. Erhältlich ist das Jubiläumsbuch direkt beim Skiclub auf Anfrage per E-Mail an: kontakt@sc-soelden.com

Ein Fest voller Würdigung

Der Höhepunkt des Skiclub-Jubiläumsjahres war am vergangenen Wochenende dann die Einladung an Mitglieder und Gäste zum großen Festakt im Restaurant Falcon am Gaislachkogel. Der Club-Nachwuchs begeisterte dabei mit einer aufwändig choreographierten Ski-Show wie anno dazumal, ehe die Küchencrew ein ebenso meisterhaftes Jubiläums-Menü zauberte.

Die jüngsten Ehrenmitglieder des Skiclubs Sölden-Hochsölden: Andre Arnold, Ernst Schöpf, Rainer Gstrein und Jakob „Jack“ Falkner (v.l.) | Foto: POLAK/Christoph Nösig
  • Die jüngsten Ehrenmitglieder des Skiclubs Sölden-Hochsölden: Andre Arnold, Ernst Schöpf, Rainer Gstrein und Jakob „Jack“ Falkner (v.l.)
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Zugleich nahm die große Skiclub-Familie die Gelegenheit zum Anlass, die bislang höchst selten vergebene Ehrenmitgliedschaft des SC Sölden an vier außerordentlich verdiente Persönlichkeiten zu vergeben. In den Genuss dieser Würdigung kamen Andre Arnold als vierfacher Profi-Skiweltmeister, Rainer Gstrein als langjähriger ÖSV-Trainer und Mentor von Ski-GrößeBenni Raich, Jakob „Jack“ Falkner als Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden und OK-Präsident des Skiweltcup-Auftakts in Sölden sowie nicht zuletzt Ernst Schöpf, langjähriger Bürgermeister von Sölden. Als Gratulanten stellten sich seitens des „offiziellen Ski-Tirol“ unter anderem ein: Reinhard Eberl, Ehrenpräsident des Tiroler Skiverbandes (TSV) sowie Leiter der Abteilung Sport im Amt der Tiroler Landesregierung; ÖSV-Vizepräsident Hermann Nagiller; Norbert Denifl, Vizepräsident des TSV sowie Hubert Piegger, Präsident des ASVÖ Tirol.

Glückwünsche des offiziellen Ski-Tirols: Hubert Piegger, Norbert Denifl und Hermann Nagiller (v.l.) | Foto: POLAK/Christoph Nösig
  • Glückwünsche des offiziellen Ski-Tirols: Hubert Piegger, Norbert Denifl und Hermann Nagiller (v.l.)
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Unter den zahlreichen Feiernden waren unter anderem natürlich auch Ernst Lorenzi (Pressechef des Skiweltcups in Sölden), Weltcup-Steckenchef Isi Grüner, Unternehmer David Glanzer, Hotelierin sowie Falcon-Gastgeberin Angelika Falkner und die Sölder Tiefschnee-Legende Christoph Brugger, seines Zeichens nunmehriger Obmann des TVB Wildschönau, mit Gattin Katrin Brugger.

Stößchen auf den Skiclub: David Glanzer, Isi Grüner und Ernst Lorenzi (v.l.) | Foto: POLAK/Christoph Nösig
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Der Skiclub Sölden-Hochsölden im Internet
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