Agrarmatch geht in nächste Runde

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Am Mieminger Plateau sorgen die Agrargemeinschaften, bzw. die Funktionäre weiterhin für veritablen Ärger. Nachdem nun für die Agrargemeinschaft Untermieming ein Sachwalter bestellt wurde, der die Rechnungsabschlüsse 2010/11, sowie den Voranschlag für 2012 ausarbeiten wird, hofft nicht nur Bürgermeister Franz Dengg, dass dieses "Hardliner-Getue" in Zukunft der Vergangenheit angehört. Agrarkritiker und Gemeinderat Ulrich Stern stößt sich vor allem an der Tatsache, dass im selben Atemzug die Agrargemeinschaft Seeben-Alpe die Jagdpacht in Form einer Förderung zurückerhält, während die personell identische Agrargemeinschaft Untermieming die Substanzerlöse weder transparent gestaltet, noch an die Gemeinde abführt. Stern sagt: "Das kommt mir gerade so vor, als ob ich in einer Tasche viel Geld habe und davon nichts hergebe. In der anderen Tasche ist nichts und ich gebe mich als armer Schlucker aus. Fazit: Die "armen Kirchenmäuse" sind identisch mit den "agrarfundamentalistischen" Rechtsverweigerern. Auf der einen Seite wird die Gemeinde geprellt, wo es nur möglich ist, auf der andern Seite halten die gleichen Personen die Hand für öffentliche Unterstützung auf." Bürgermeister Dengg sieht die Sache anders: "Es stimmt, dass wir der Agrar Seeben-Alpe den Jagdpacht in Form einer Förderung zurückerstattet haben, um die Bewirtschaftung sicherzustellen. Ich habe aber bei der besagten Sitzung ausdrücklich darauf hin gewiesen, dass dieser Schritt ein Zeichen des guten Willens der Gemeinde ist und wir uns erwarten, dass die Agrar Untermieming die höchstgerichtlichen Erkenntnisse akzeptiert. Ist das im kommenden Jahr nicht der Fall, dann werden wir auch von Förderungen Abstand nehmen. Veräppeln lassen wir uns von den besagten Agrarfunktionären auf Dauer sicher nicht." Ob dies eine zukuntsträchtige Entscheidung war, bezweifelt Oppositionsführer Stern. Er fordert vor allem wesentlich mehr Transparenz ein: "Die Abschlüsse der Agrargemeinschaft Untermieming wurden schon bisher nicht dem Gemeinderat zur Genehmigung vorgelegt. Schon mangels einer Zustimmung der Gemeinde können sie formal nicht durch die Agrarbehörde genehmigt werden. Es müssen wohl, wie der Obmann andeutet, grobe buchhalterische Mängel zu den gesetzlich vorgegebenen Rechnungskreisen vorhanden sein. Es sei hier jedenfalls auf das Naheverhältnis des Bürgermeisters zur AG Untermieming hingewiesen."
Der Mieminger Bürgermeister glaubt jedenfalls, dass mit der jüngsten Förderung ein Lösungsansatz eingeleitet wurde: "Wenn jeder stur auf seinem Standpunkt bleibt, dann wird sich nicht viel ändern. Tatsache ist, dass nun der Ball bei den Agrariern liegt."
Der Untermieminger Agrarobmann Martin Kuprian versteht die Aufregung nicht: „Die Agrarbehörde hat uns die Jahresrechnungen zweimal zurückgeworfen und uns Mutwilligkeit unterstellt. Aber was können wir dafür, wenn nach Abzug der Verwaltungskosten kein Geld für die Gemeinde übrig bleibt.“ Ulrich Stern ist mit seinen Aufsichtsbeschwerden bei der BH Imst bislang nicht auf offene Ohren gestoßen. Er ortet sowohl bei der Bezirksbehörde, als auch bei der Agrarbehörde Versäumnisse, die wohl nur politisch zu erklären sind.

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