AK Zangerl: Treibstoffpreise immer noch zu hoch

TIROL. Die Entwicklung der Treibstoffpreise zeigt nach unten. Das ist das erfreuliche Ergebnis der aktuellen Treibstoffpreiserhebung, die Ende Februar 2015 von der Arbeiterkammer Tirol in Zusammenarbeit mit den anderen Arbeiterkammern durchgeführt wurde. „Doch die Treibstoffpreise sind in Tirol immer noch zu hoch“, ärgert sich AK Präsident Erwin Zangerl. „Die Bundeswettbewerbsbehörde muss gegen das unfaire West-Ost-Gefälle endlich tätig werden.“

Das Preisniveau lag bei Diesel bei 1,201 Euro und für Eurosuper bei 1,225 Euro und damit so niedrig wie letztmals im Jahr 2010. Diese für Autofahrer erfreulichen Preise haben allerdings ihre Kehrseite: Denn in Ostösterreich ist der Sprit nochmals deutlich günstiger. So lagen die Tiroler Preise um empfindliche 5 Cent pro Liter über dem Durchschnitt. Das bedeutet, dass trotz der geringeren Preise in Tirol eine 50-Liter-Tankfüllung um 2,35 Euro mehr kostet, als in Oberösterreich!

Die AK hat nachgerechnet, dass ein höherer Spritpreis um nur ein (!) Cent pro Liter dem Staat und den Ölmultis in Tirol pro Jahr Mehreinnahmen von mehr als 9 Millionen Euro bringt!

Der AK Präsident: „Dieses West-Ost-Gefälle muss die AK Tirol seit vielen Jahren feststellen. Mit einer Differenz von 5 Cent ist es aber dennoch größer, als in der Vergangenheit. So zeigt sich immer wieder, dass Preissenkungen in Tirol später weitergegeben werden, als in Ostösterreich. Dieser Missstand ist seit vielen Jahren gegeben. Dennoch fehlen hier von der Bundeswettbewerbsbehörde ernsthafte Maßnahmen, um gegen diese Benachteiligung der Tiroler Autofahrer anzugehen. Die Tiroler können ihren Protest gegen diese ungerechten Preisunterschiede mittels e-Mail unter „wettbewerb@bwb.gv.at“ deponieren.

Innsbruck und Landeck am teuersten

Stärker als in der Vergangenheit ist auch das Preisgefälle innerhalb Tirols. So liegt der durchschnittliche Preis für Diesel und Benzin in den Bezirken Kufstein und Reutte deutlich unter dem Tiroler Schnitt und um lediglich etwa 1 Cent über jenem von Kärnten und Salzburg. Landeck und Innsbruck-Stadt sind die teuersten Bezirke. Dort kosteten die Treibstoffe um etwa 5 Cent mehr als im Unterland und im Außerfern. Kaum eine Senkung gab es bei den Autobahntankstellen, wodurch dort Treibstoffe um mehr als 20 Cent teurer sind, als bei den gewöhnlichen Tankstellen.

Plant man einen Urlaub mit dem Auto, muss man weiterhin mit höheren Preisen in unseren Nachbarstaaten rechnen. Die Durchschnittspreise liegen in der Schweiz und in Lichtenstein für Diesel bei 1,436 Euro und für Eurosuper bei 1,365 Euro. Der Durchschnittspreis in Deutschland liegt für Diesel bei 1,184 Euro und für Eurosuper bei 1,306 Euro. Höher sind die Preise in unserem Nachbarland Italien, wo man für 1 Liter Diesel schon einmal 1,467 Euro und für Eurosuper 1,53 zahlt.

Aufgrund dieser Preisunterschiede empfiehlt die Arbeiterkammer Tirol den Autofahrern weiterhin, die Preise zu vergleichen. Dank der verpflichtenden Angabe der Preise im Spritpreisrechner der e-control (www.spritpreisrechner.at) gibt es eine zuverlässige Möglichkeit, eine Übersicht über das Preisniveau zu erhalten. Außerdem ist es im Vergleich am günstigsten, kurz vor Mittag zu tanken: Da Tankstellenbetreibern das Erhöhen der Preise nur um 12 Uhr erlaubt ist, das Senken jedoch rund um die Uhr, sind kurz vor 12 Uhr die Preise im Verhältnis jedenfalls am günstigsten.

Heizölpreise

Gute Nachrichten gibt es für alle, die jetzt Heizöl kaufen müssen, denn auch das Preisniveau für Heizöl ist derzeit auf dem niedrigsten Stand der letzten vier Jahre. Der Preis ist dabei von der Abnahmemenge abhängig. Bei einer Abnahmemenge von 1.000 Litern sind durchschnittlich 80 Cent (inkl. Umsatzsteuer) zu zahlen, bei einer Abnahmemenge von 3.000 Litern sind es 77 Cent. Doch auch hier gibt es große Unterschiede zwischen den Anbietern in Tirol. So beträgt bei einer Abnahmemenge von 1.000 Litern die Differenz zwischen dem günstigsten und teuersten Anbieter 16 Cent, bei einer Abnahmemenge von 3.000 Litern sind es 8 Cent. Alle Anbieter heben bei größeren Abnahmemengen eine Abfüllpauschale ein, die zwischen 35 und 43,20 Euro liegt. Bei Mengen unter 1.000 Litern wird diese teilweise nicht eingehoben. Die Arbeiterkammer Tirol empfiehlt deshalb, jedenfalls mehrere Angebote einzuholen, um den günstigsten Anbieter wählen zu können.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.