Konzertverein Imst
Am Anfang steht „Der Rabe“ in Wort und Klang
„Brennen“ will heuer der Konzertverein Imst, natürlich bezugnehmend auf die 200 Jahre nach dem großen Brand von Imst: Geplant sind zwei Spektakel im November, beginnend mit Lesung und Vertonung eines Gedichts von Edgar Allan Poe.
IMST. Eine fürchterliche Nachricht, an der das lyrische Ich verzweifelt: Das ist die Quintessenz des erzählenden Gedichts „Der Rabe“, geschaffen 1845 vom US-amerikanischen Schriftsteller Edgar Allan Poe. Den Konzertverein Imst lässt's an die Düsternis einer verbrannten Zivilisation denken, was wiederum wunderbar passt zum diesjährigen Thema: „Brennen“.
Gut gestimmt für schlechte Kunde
So ist die Poe-Lyrik auch Ausgangspunkt des musikalischen Reigens in diesem Jahr – und der erste von zwei Programmpunkten: So wird am Samstag, dem 12. November, in die Landesmusikschule Imst eingeladen, wo um 19 Uhr eine kurze Konzerteinführung wartet, ehe der in Imst aufgewachsene Schauspieler Jakob Egger gegen 19.30 Uhr das Poe-Gedicht rezitieren wird. Die Musik ins Spiel bringt das Tiroler Ensemble für neue Musik (TENM) unter der Dirigentschaft von Konzertverein-Obmann Michael Köck und in Harmonie mit der Stimme von Eva Schöler.
Zu Gehör gebracht wird dabei natürlich die Vertonung des Gedichts, 2012 uraufgeführt und geschaffen vom japanischen Komponisten Toshio Hosokawa. „Als ich ,The Raven‘ von Edgar Allan Poe las, erinnerte es mich an japanische Nō-Theaterstücke. Deren Blick auf die Welt ist nicht anthropozentrisch; einige der Hauptcharaktere im Nō sind vielmehr Tiere und Pflanzen, andere sind übernatürliche Geister. Poe beschrieb den Prozess des Zusammenbruchs der modernen Welt als Konsequenz einer ,Invasion‘ dieser Welt durch ein seltsames Tier, das in einer anderen Dimension lebt – den Raben“, lässt sich der Schöpfer zitieren, der für seine Vertonung die dem Nō-Theater so nahe Form des Monodrams für Mezzosopran und Ensemble auserkoren hat.
Wie das Feuer der Tradition, das aus einem schon „klassischen“ Werk entspringt, von einem der renommiertesten Komponisten zeitgenössischer Musik in eine persönliche Tonsprache übersetzt und neu entfacht wird: Das möchte der Konzertverein Imst mit dem geneigten Publikum teilen – am Samstag, dem 12. November, ab 19 Uhr in der Landesmusikschule Imst.
Dabei sein lässt sich's um 16 Euro pro Person (mit Ermäßigung um 12 Euro).
Weitere Informationen gibt's aufkonzertverein-imst.at – auch zum zweiten Streich eine Woche später, der sich ganz um die argentinische Ikone Maradona drehen wird und um sein Herz, das für den Fußball brannte.
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