Auf der Tanzalpe wird es eng
- hochgeladen von Clemens Perktold
JERZENS (pc). Nach dem mittlerweile jahrzehntelangen Veitstanz auf der Jerzener Tanzalpe wird es nun ernst für die Agrarier. Nachdem selbst eine Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes offenbar nicht ausreichte, um den Hochzeiger und andere Flächen als Gemeindegut anzuerkennen, liegt nun auch ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofes am Tisch. Für Sepp Reinstadler, Ex-Bürgermeister und selbst Agrar-Mitglied, eine späte, aber umso größere Genugtuung. Kämpfte Reinstadler doch seit Jahrzehnten gegen die unrechtmäßige Übertragung von rund der Hältes der Gemeindefläche zugunsten der Agrargemeinschaft Tanzalpe. Reinstadler bekam zudem Post von HR Josef Guggenberger, der als Beamter selbst die wenig freundliche Seite der Agrarlobby zu spüren bekam. Nach heftigem Mobbing im Landhaus erkrankte Guggenberger und wurde de facto "entfernt". In seinem Schreiben an Sepp Reinstadler gratulierte der Beamte a.D. dem Ex-Bürgermeister zu seinem langen Atem und formulierte: "Lieber Sepp, ich empfinde Respekt und Hochachtung vor dir. Du hast einen wichtigen Beitrag zur Bereinigung des Unrechts geleistet. Die ganze Sache in Jerzens wäre wahrscheinlich nicht in diese Richtung gegangen, wenn du dich nicht über die Anfeindungen gestellt hättest und deinen Weg unbeirrt gegangen wärst." Guggenberger bot sich sogar als Festredner an, sollte Reinstadler eines Tages zum Ehrenbürger ernannt werden. Die Agrarfunktionäre der Tanzalpe haben sich bis zum heutigen Tag geweigert die Bücher offenzulegen. Reinstadler dazu: "Ich vermute, dass über Scheinrechnungen Geldflüsse nachzuweisen sind. Offenbar haben die Agrarier jedenfalls etwas zu verbergen."
Weiters rechnet der Ex-Dorfchef vor: "Die Tanzalpe bekommt jedes Jahr rund 250.000 Euro, die der Gemeinde zustehen. Alleine die Entschädigungszahlungen vom Hochzeiger betragen 120.000 Euro, dazu kommt der Jagd-Pachtzins, Hüttervermietung und mehr." Reinstadler ist sich nun sicher, dass dies der letzte Schritt war und die Tanzalpe einlenken muss, da sonst der Sachwalter droht.
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