Barrierefreiheit auf dem Prüfstand

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IMST (sz). Ab Anfang 2016 darf es laut Behinderten-Gleichstellungsgesetz bei öffentlich zugänglichen Gebäuden keine Diskriminierung mehr geben. Gebäude wie zum Beispiel Schulen oder Ämter müssen für alle Mitmenschen – somit auch für Rollstuhlfahrer oder sehbehinderte Personen – frei zugänglich sein.

Recht auf Zugang
Das bedeutet zum Teil umfangreiche Umbauten. Denn im schlimmsten Fall können von den Betroffenen Schadensersatzforderungen gestellt werden. Wir haben uns deshalb umgesehen, wie es in öffentlichen Gebäuden in unserer Bezirkshauptstadt derzeit mit der Barrierefreiheit steht. Burkhard Engensteiner ist seit 48 Jahren auf den Rollstuhl angewiesen. Er hat die "positive Entwicklung", wie er sagt, bezüglich Barrierefreiheit genau beobachtet, "aber es gibt nach wie vor sehr viel zu tun", so Engensteiner.

"Kaum Probleme"
Der Bezirkshauptstadt stellt er aber ein durchaus zufriedenstellendes Zeugnis aus. "Bei Neubauten und den öffentlichen Gebäuden sind kaum Probleme vorhanden. Aufholbedarf gibt es besonders bei Cafés und Hotels, wo der Zugang oftmals eingeschränkt oder gar nicht möglich ist", so Engensteiner.

Öffentliche Gebäude top
Das AMS, die Polizeiinspektion, das Rathaus, die Wirtschaftskammer und die Arbeiterkammer sowie die Bezirkshauptmannschaft sind für Rollstuhlfahrer ohne Einschränkungen über eine Rampe bzw. per Lift erreichbar. Auch der Bahnhof wurde vorbildlich für Menschen mit Behinderungen gestaltet. Am Imster Bahnhof stehen Behindertenparkplätze zur Verfügung, ein Rollstuhllift sorgt für den uneingeschränkten Zugang zu den Zügen. Auch die Wartehalle sowie die Bahnsteige sind ohne Schwierigkeiten passierbar. Zusätzlich wartet die ÖBB in Kooperation mit dem VVT mit einem Leitsystem für Sehbehinderte auf, das über die Position, die Anschlussmöglichkeiten und die Abfahrpläne informiert. Das einzige große Manko ist nach wie vor direkt unter dem Rathaus zu finden. Steile Stufen führen in den Stadtsaal und sind für elektrische Rollstühle unpassierbar.

Notlösung Stadtsaal
"In den letzten Jahren wurde in Sachen Barrierefreiheit viel bewegt", äußert sich dazu der Imster Stadtchef Stefan Weirather: "Das Thema Barrierefreiheit ist als Dauerauftrag zu verstehen, aber ich glaube, wir sind diesbezüglich schon sehr weit vorne." Der Zugang zum Stadtsaal sei derzeit eine "Notlösung", so der Bürgermeister. In absehbarer Zeit soll auch hier eine "überwindbare Lösung" gefunden werden.

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