Frauen an die Macht
Dem Ungleichgewicht in den Sachen Frauenquote entgegengewirken

Margrath Falkner, Brigitte Flür, Bezirksobfrau Seniorenbund und Gemeinderätin in Imst, NRin Elisabeth Pfurtscheller, Landesleiterin d. Frauen in der Tiroler Volkspartei, Michelle Tiefenbrunner, Kandidatin für die GRW 2022 in Tarrenz
 | Foto: Schöpf
  • Margrath Falkner, Brigitte Flür, Bezirksobfrau Seniorenbund und Gemeinderätin in Imst, NRin Elisabeth Pfurtscheller, Landesleiterin d. Frauen in der Tiroler Volkspartei, Michelle Tiefenbrunner, Kandidatin für die GRW 2022 in Tarrenz
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Angesichts der in vier Monaten anstehenden Gemeinderatswahlen tourt NRin Liesi Pfurtscheller aktuell durch die Bezirke und macht Werbung für einen höheren Frauenanteil in den Gemeindegremien. 

IMST/OBERLAND. Derzeit herrscht ein massives Ungleichgewicht bei der Geschlechterverteilung in den Gemeindegremien. Der Bezirk Imst gehört mit 100 Prozent männlichen Bürgermeistern hier zu den Schlusslichtern, von den 279 Tiroler Gemeinden sitzen in 15 Gemeinden nur männliche Gemeindevertreter. "Das ist ein Ungleichgewicht, das wir bei der kommenden Wahl beseitigen wollen. Es ist mir persönlich ein großes Anliegen, noch mehr Frauen in die Gemeindepolitik zu bringen, es soll keinen Bezirk mehr geben, wo es keine Bürgermeisterin mehr gibt und in Summe soll es auch viel mehr Gemeinderätinnen geben. EU-weit ist es so, dass nur Österreich und Deutschland so weit hinten liegen, in den nordischen Staaten liegt der Frauenanteil bei den Gemeinderäten bei rund 30 Prozent", informierte NRin Pfurtscheller. In Tirol führen 18 Bürgermeisterinnen die Gemeindegeschäfte, das sind nur 6,5 Prozent. Die Gemeinderätinnen landesweit machen 20,7 Prozent aus, im Bezirk Imst sind es gar nur 18,26 Prozent (alle Zahlen parteiübergreifend).

Kampagne gestartet

"Du hast (bist) die Wahl" ist das Motto, mit dem Frauen bewegt werden sollen, sich mit ihrem Engagement in das Gemeindegeschehen einzubringen. "Wir unterstützen Frauen auf dem Weg in die Gemeindepolitik und danach begleiten wir sie auch weiter", versucht NRin Pfurtscheller Frauen zu motivieren. 
"Es gibt die Möglichkeit bei online-Seminaren teilzunehmen und auch Einzel-Coaches werden angeboten. Wir wollen motivierte Frauen mit den nötigen Skills ausstatten, um gegebenenfalls Selbstzweifel zu beseitigen", rührte Pfurtscheller weiter die Werbetrommel. Frauen seien nämlich grundsätzlich viel selbstkritischer als männliche Kollegen, daran könne man bei Workshops oder anderer Hilfestellung arbeiten. 

Bunteres Meinungsbild in den Gremien

Nicht gegen einander sondern als Ergänzung des Meinungsbildes sollen Frauen wahrgenommen werden, denn es liegt in der Natur, dass die weibliche Wahrnehmung eine ganz andere ist als die der Männer. "Niemand wird behaupten, dass Männer schlechtere Politik machen, aber ein bunt zusammengewürfelter Gemeinderat aus Männern, Frauen, Jüngeren und Älteren wird ein breiteres Meinungsspektrum haben als nur Männer im eher gleichen Alter", zeigte Michelle Tiefenbrunner, Kandidatin für die Wahl in Tarrenz, auf.
"Wir Jungen haben andere Anliegen, Wünsche und Bedürfnisse, daher braucht es auch Junge in der Gemeindevertretung. 

Vorreiterin Brigitte Flür

Seit 1992 in der Imster Stdtpolitik tätig, auch als Vize-Bürgermeisterin ein Periode lang, setzte sich Brigitte Flür für ihre Anliegen Senioren, Soziales und Integration ein. "Wenn man Freude am Gestalten hat und Menschen mag, dann ist die Politik ein gutes Betätigungsfeld. Auch für Frauen. In meiner 30-jährigen politischen Laufbahn habe ich zahlreiche interessante Veranstaltungen besucht, viele Begegnungen mit Menschen gehabt, die mir nachhaltig in Erinnerung geblieben sind. Die Zeit möchte ich nicht missen", erzählte Gitti Flür. Sie wird bei der nächsten Wahl nicht mehr antreten, 30 Jahre seien genug, meinte sie. Ihr Engagement und Dabeisein wird vielen Imstern abgehen.

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