Aus der Reihe: Invasive Neophyten mit Gefahrenpotential
Der Staudenknöterich mit extremer Wuchskraft

Fallopia x bohemica | Foto: Pagitz

TIROL. Der Staudenknöterich ist in Tirol eigentlich mit drei Arten vertreten, die sich sehr ähnlich sehen. Am häufigsten kommt der Japanische Staudenknöterich vor. Die Pflanze bildet dichte, bis zu 4 Meter dichte Gestrüppe, die im Herbst weiß blühen. Im Sommer ist die Pflanze an den Ästen gut zuerkenne, die im Zick-Zack verlaufen.
Die Pflanze liebt etwas feuchtere Lebensräume, weshalb sie im Unterland häufiger zu finden ist, als im Oberland. Durch eine Baustelle kann die Pflanze aber plötzlich auftauchen, da kleinste Wurzelstücke mit angeliefertem Humus oder durch die Baufahrzeuge selbst auf eine Baustelle kommen. Ein Wurzelstück, das wenige Zentimeter lang ist, reicht aus, damit eine neue Pflanze daraus wachsen kann.
Die drei Staudenknöterich-Arten besitzen eine extreme Wuchskraft. Sie bilden dichte Gestrüppe, wo fast kein Licht mehr bis an den Boden gelangt. Durch Ausläufer können sie auch leicht unter einer Straße hindurch wachsen, und auf der anderen Straßenseite einen neuen Bestand gründen. So werden nicht nur krautige Pflanzen sondern auch Gehölze langfristig verdrängt.
Die Pflanze kann in kleinste Mauerritzen von Gebäuden, Uferverbauungen oder Gleisanlagen eindringen. Durch das Dickenwachstum werden diese Ritzen aufgesprengt und Bauwerke massiv geschädigt. Besonders bei Flussverbauungen kann dies im Falle eines Hochwassers gefährlich werden.
Wer Staudenknöterich wieder loswerden will, muss Ausdauer beweisen. 60 % der Biomasse der Pflanze findet sich unter der Erde, in Wurzeln die bis zu 4 Meter tief reichen. Sie hat also viel Energie um immer wieder auszutreiben. Deshalb muss man die Pflanze mindestens 8 Mal im Jahr zurückschneiden, um sie langsam zurück zu drängen. Bei Einzelpflanzen ist man deshalb schneller, diese samt den Wurzeln auszugraben.

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