„Tiroler Steinbockzentrum stellt Bereicherung für Pitztal dar“
Fast halbe Million Förderung für das Steinbockzentrum

Die Visualisierung der Architekten Köberl/Kröss zeigt das Steinbockzentrum in Betonoptik. | Foto: Visualisierung: Köberl/Kröss
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  • Die Visualisierung der Architekten Köberl/Kröss zeigt das Steinbockzentrum in Betonoptik.
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ST.LEONHARD. Nach der ersten Wiederansiedlung des Steinbocks in Tirol vor 65 Jahren in St. Leonhard im Pitztal, ist die größte Steinbockkolonie der Ostalpen heute im Pitztal und dem angrenzenden Kaunertal zu finden. Mit dem „Tiroler Steinbockzentrum“ soll daher an diesem Ort auf das Thema „Wild und Natur“ sowie „Jagd, Naturschutz und Lebensraum“ aufmerksam gemacht werden. In Kooperation zwischen Land, Gemeinde St. Leonhard, Naturpark Kaunergrat und Tourismusverband Pitztal entsteht derzeit in der 1.400-EinwohnerInnen-Gemeinde ein BesucherInnenzentrum, das auch für die jagdliche Ausbildung und Umweltbildung genutzt werden soll. Die Tiroler Landesregierung beschloss am Mittwoch, dem 4. Dezember, auf Antrag von LH Günther Platter, LHStvin Ingrid Felipe und Kulturlandesrätin Beate Palfrader, das Projekt mit 460.000 Euro zu unterstützen. Die Eröffnung des Zentrums findet voraussichtlich im Juni 2020 statt.

Wildtiergehege: Steinböcke hautnah erleben

„In den letzten Jahrzehnten wurde im Pitztal besonders auf dem Gebiet der Stein- und Gamswildhege sehr viel Kompetenz aufgebaut. Das gesamte Projekt bezieht sich auf die Stärken des Pitztals als Natur- und Kulturstandort. Gleichzeitig ist das Hervorheben des natürlichen und kulturellen Erbes eng mit der regionalen Wertschöpfung verbunden – ich bin mir sicher, dass das Pitztal von diesem einzigartigen Projekt profitiert und es das touristische Angebot ganzjährig verbessern wird“, so Tourismusreferent LH Platter. Das Steinbockzentrum soll zudem auch zur Drehscheibe einer grenzüberschreitenden Forschungskooperation mit Partnern aus Südtirol und dem Engadin zum Thema „Nachhaltiges Steinwildmanagement“ werden.

Naturschutzlandesrätin LHStvin Felipe betont: „Dieses Projekt ist ein Symbol für die intakte Natur- und Kulturlandschaft im Pitztal. Mit dem Tiroler Steinbockzentrum wird ein multithematischer Erlebnisraum in einem der schönsten Täler Tirols geschaffen, von dem die Bevölkerung ebenso profitiert wie unsere Gäste. Das Steinbockzentrum verbindet Umweltbildung, Forschung und Kultur, und ist mit seinem vielfältigen Angebot damit ein touristisches Vorzeigeprojekt. Ich freue mich, dass der Steinbock als Synonym für die faszinierende Natur des Hochgebirges nun einen ganz besonderen Platz bekommt, um der Öffentlichkeit den Wert unseres einmaligen Lebensraumes näher zu bringen.“

Ausstellung „Natur trifft Kultur“

So wird das Steinbockzentrum neben einem Infostellenbereich im Erdgeschoss, einem Wildtiergehege mit 15 Steinböcken und Murmeltieren auch über ein Café-Restaurant und 150 Quadratmeter Ausstellungsfläche verfügen. Dort widmet man sich unter anderem der Besiedlung- und Kulturgeschichte des Tals. „Die Ausstellung kann laufend angepasst sowie um neue Erkenntnisse ergänzt werden. So bleibt das Ausstellungserlebnis lebendig und für alle Altersgruppen spannend. Zudem sollen verwandte kulturgeschichtliche Themen in Form von ‚Wechselausstellungen‘ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das Pitztal wird mit dem Steinbockzentrum auch um eine kulturelle Facette reicher, die unsere Heimat auf beeindruckende Art und Weise darstellen wird“, sagt LRin Palfrader.

Jagdliche Kompetenz nach außen tragen

Zudem soll mit der Neuausrichtung der Landesjagd Pitztal, die als größte zusammenhängende Hochgebirgsjagd Österreichs gilt, die Kompetenz rund um das Stein- und Gamswild mit dem Steinbockzentrum in Zukunft stärker nach außen getragen bzw. für die jagdliche Ausbildung und für die Umweltbildung genutzt werden. In Zusammenarbeit mit dem Tiroler Jägerverband und wildbiologischen Forschungseinrichtungen gilt es auch, langfristig zu einem Kompetenzzentrum für die jagdliche Ausbildung in Tirol zu werden.

Informationen zum „Tiroler Steinbockzentrum“

Gesamtkosten: 3,7 Millionen Euro
Untergeschoss: Gastronomie mit 70 Sitzplätzen sowie einer Terrasse mit 50 bis 60 Sitzplätzen
Erdgeschoss: Information und Shop mit regionalen Produkten
Obergeschoss 1 und 2: Ausstellungsebenen
Außenbereich: 2.500 Quadratmeter Steinwildgehege, 150 Quadratmeter Murmeltiergehege
Parkplätze: BesucherInnenparkplatz beim Gemeindeamt St. Leonhard im Pitztal – anschließend kurze Wanderung über „Steinbockwege“ mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zum „Tiroler Steinbockzentrum“

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