Fragwürdige Investorenmodelle in Tirol

Josef Falkner sieht die aktuelle Entwicklung mit Argwohn. | Foto: Archiv
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Recht unterschiedliche Meinungen rufen aktuelle Tourismusvorhaben derzeit im Oberland hervor. "Das im Bau befindliche Chaletdorf in Oetz, ein ähnliches geplantes Projekt in Wenns und das Explorerhotel in Umhausen sind nur drei aktuelle touristische Beispiele, bei denen man schon einige Fragezeichen setzen darf", erklärt TTV-Präsident Josef Falkner. Er sieht hier ausländisch finanzierte Investorenmodelle, bei denen die Wertschöpfung nicht in Tirol bleibt und die auch so manche andere Defizite mit sich bringen. "Derartige Projekte werden personalarm geführt, bringen also wenig Arbeitsplätze und sorgen zudem für erheblichen Flächenverbrauch, wie man in Oetz sehen kann. Ich bezweifle, dass dieses Projekt für das Ötztal der richtige Weg ist", meint Falkner. Er will hier mehr Sorgfalt von seiten der Raumordnung, man müsse den Nutzen und die Wertschöpfung derartiger Vorhaben genauer hinterfragen. Für Falkner sind diese Projekte reine Anlegermodelle, deren Dividenden auf Kosten des raren Tiroler Grund und Bodens wachsen. Dass man bei privaten Projekten mit der öffentlichen Hand wenig Einfluss nehmen kann, ist dem langjährigen Touristiker wohl bewusst. Umso mehr sei man in Sachen Widmungsverfahren und der Raumordnung gefordert, um mit den vorhandenen Ressourcen sorgsam umzugehen. Denn auch im Wettbewerb mit den bestehenden Betrieben sind derartige Investorenprojekte ein schwieriges Thema. Grundsätzlich sei nichts gegen die Erweiterung der Bettenkapazitäten einzuwenden, in Sachen Service und Qualität müsse man aber genau hinschauen, wo dieser Weg hinführe, so Falkner. Dass man einen Ausverkauf der Heimat betreibe, zeige auch die Tatsache, dass ein einziger russischer Investor mehrere Hotels im hinteren Ötztal gekauft hat und damit über mehr als 500 Gästebetten verfügt. "Eine bedenkliche Entwicklung, die derzeit auf verschiedensten Ebenen stattfindet und auf die wir kaum eine adäquate Antwort finden", so Falkner.

Josef Falkner sieht die aktuelle Entwicklung mit Argwohn. | Foto: Archiv
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