Hypo-Vorstand Johann Kollreider im BB-Interview

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Die Hypo-Landesbank tourt derzeit durch Tirol und informiert Unternehmer über die Möglichkeiten, bzw. Stolpersteine bei Betriebsübergaben. Die BEZIRKSBLÄETTER haben bei der Veranstaltung im Trofana die gelegenheit wahrgenommen, um mit Hypo-Vorstand Johann Kollreider ein Interview zu führen.

Herr Kollreider, wie geht des der Bank?
Johann Kollreider: "Danke, es geht uns im Wesentlichen sehr gut. Wir haben viele Dinge in der jüngeren Vergangenheit in den Griff bekommen. Auch die Geschäfte in Italien sehen wir positiv, obwohl hier noch 900 Millionen Euro an Obligo liegen. Dies ist zwar ein Risikofaktor, sollte aber zu bewältigen sein."
Will die Bank ihre strategische Ausrichtung verändern?
"Ja. Wir wollen uns ganz klar wieder unserem Kerngeschäft und unserer Ur-Aufgabe widmen, also vor allem unser Engagement in Tirol erhöhen."
Wie sieht dies in der Praxis aus?
"Wir haben unsere Marktanteile in Tirol erhöht, auch in Südtirol wollen wir unser Engagement ausbauen. Das Geschäft läuft in diesen Regionen gut, rund 90 Prozent unserer Kreditvergaben finden in Tirol, Südtirol und über die Wiener Filiale statt."
Wie hoch ist das Kreditvolumen?
"Im Jahr 2014 haben wir in Tirol und Wien rund 300 Millionen Euro an Unternehmenskrediten vergeben. Heuer soll dieses Volumen noch weiter erhöht werden."
Wie ist die Bank nach der Hilfe durch das Land nun aufgestellt?
"Das Geld des Landes hat uns natürlich sehr geholfen, das Eigenkapital zu erhöhen. Wir sind derzeit dabei, das Kernkapital auf rund 11 Prozent zu erhöhen."
Es gibt zahlreiche Gerüchte rund um die personelle Situation. Was ist hier zu erwarten?
"Derzeit läuft ein Ausschreibungsverfahren für einen neuen Dreier-Vorstand. Die Entscheidung wird in den kommenden Wochen fallen. Auch ich selbst habe mich für den Vorstand beworben."
Die Hypo kämpft, nicht zuletzt auch wegen der Hypa Alpe Adria und der Abbbau-Gesellschaft Heta, mit argen Imageproblemen. Ist das Image der Hypo generell noch zu retten?
"Wir machen uns in der Tat intensive Gedanken rund um das Image, unsere Marketingabteilung diskutiert sogar eine Namensänderung. Es sprechenzahlreiche Gründe dafür, aber auch viele Gründe dagegen. Die Verunsicherung bei den Kunden ist groß, die Vertriebsmannschaft ist dabei nun am meisten gefordert. Der Name 'Hypo' ist aber eindeutig beschädigt. Die Marke aufzugeben, wäre aber in jeder Hinsicht ein enormer Schritt."

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