BEZIRKSBLÄTTER-Interview mit Tatjana Stimmler vom Stadtmarketing Imst
"Ich wohne in Imst und schlafe außerhalb"

Tatjana Stimmler: "Wohne in Imst, schlafe außerhalb".
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Im BEZIRKSBLÄTTER-Interview zieht Tatjana Stimmler vom Stadtmarketing Imst eine Bilanz ihrer vielfältigen Tätigkeiten und bietet einen kleinen Ausblick auf die kommenden schwierigen Zeiten.
BB: Liebe Frau Stimmler, beinahe ein Jahrzehnt Stadtmarketing in Imst – welche Bilanz kann man ziehen?
Tatjana Stimmler: Sieben Jahre Stadtmarketing und Stadtentwicklung Imst, stimmt. Ich möchte kein Jahr davon missen und bin auch froh, dass ich Dank unseres Gemeinderates viele Vorhaben umsetzen konnte. Vieles wartet noch und muss immer wieder wichtigen Erhaltungsmaßnahmen weichen, aber ich bleibe dran.
BB: Immer wieder gibt es Kritik, gibt es darunter auch konstruktive Anstöße?
"Es gibt selbstverständlich auch konstruktive Kritik im Sinne von Ideen, welche die Menschen mir für ihren Interessenbereich unterbreiten, sei es für Freizeit, Wirtschaft oder Gemeindeagenden. Viele Ideen sind gut, jedoch beschäftigen sich die meisten mit Privateigentum, auf welches wir keinen Zugriff oder Einfluss haben. Ideen, die umsetzbar sind, werden natürlich geprüft, aufgenommen und unterstützt." 
BB: Der Stadtkern ist eine Problemzone. Was kann man tun?
"In jedem Fall braucht es Mut und Geld, um etwas zu tun, denn nur ein Bisschen zu tun, hat keinerlei langfristigen Effekt. Die Stadtgemeinde wird die Innenstadtgestaltung fertigstellen und damit den Grundstein für eine Entwicklung legen. In Folge braucht es aber auch die Hausbesitzer und Unternehmer und letztlich die Kunden, die das Angebot annehmen."
BB: Sie tauschen sich viel mit Kollegen aus anderen Regionen aus. Wie ist die Wahrnehmung Imsts von außen?
"Die STMI GmbH ist Mitglied im Verein Stadtmarketing Austria. Hier tausche ich mich mit anderen Stadtmarketings in ganz Österreich und auch aus Südtriol aus, und stelle immer wieder fest, dass wir nicht nur viel geschafft haben, sondern in manchem auch Vorreiter sind und gefragt und besucht werden. So auch von anderen umliegenden Stadtorganisationen, die auf uns vor allem wegen der Umsetzung des ersten Bauabschnitts bei der Innenstadtgestaltung und der Begegnungszone geschaut haben. Mittlerweile haben aber viele nachgezogen und wir schulden uns die weiteren beiden Bauabschnitte." 
BB: Wo sind die Stärken der Kommune und wie könnte man sie besser nutzen?
"Imst steht wirtschaftlich und infrastrukturell bestens da. Man muss es nur schaffen, wie bei einem Kuchen die Glasur gleichmäßig zu verteilen. Dabei liegt auch viel an den Einwohnern. Ob etwas angenommen wird oder nicht, entscheidet sich immer noch beim Kunden selbst." 
BB: Wie lautet die Bilanz nach der siebten SoFuZo?
"Die SoFuZo ist mittlerweile eine fixe Veranstaltung in Imst, ohne die ein Sommer nicht mehr sein soll. Wir haben bewiesen, dass Beruhigung Belebung schafft und selbst eine nicht so eventreiche Chillzone, wie wir sie dieses Jahr durchgeführt haben, die Menschen in die Stadt bringt." 
BB: Wie begleitet das Stadtmarketing die kommenden Veranstaltungen, wie etwa den Adventmarkt?
"Normalerweise unterstütze ich den Imster Advent im PR-Bereich, schalte Inserate und schreibe Artikel in verschiedenen Printmedien. Das Stadtmarketing organisiert und bezahlt auch das Kindertheater und das Kinderkarussell. Dieses Jahr geht es zudem um die generelle Durchführbarkeit des Weihnachtsmarktes. Hierbei unterstütze ich den Veranstalter auch behördlich." 
BB: Was schätzen Sie an der Stadt Imst besonders?
"Imst kann alles. Imst ist Stadt, Imst ist Dorf. Ich bekomme hier alles und kann auch alles hier erledigen. Vor allem aber bietet Imst Naherholung sobald man den Fuß vor die Türe setzt. Im Prinzip lebe ich in Imst und schlafe außerhalb."
BB: Vielfach wird auch Kritik laut, man opfere wertvolle alte Bausubstanz dem modernen Zweckbau. Kann hier das Stadtmarketing überhaupt Einfluss nehmen?
"Ich wünsche mir auch, dass möglichst viel alte Substanz erhalten bleibt und Imst seine Authentizität bewahrt, aber zum einen ist auch hier die Sachlage des Privateigentums gegeben und zum anderen gibt es Häuser, die nicht erhalten werden können. Unser Einfluss ist hierbei endlich."

Das Gespräch führte
Clemens Perktold

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