Haiminger ortet "Freunderlwirtschaft" - Gemeindekapo Leitner dementiert
"Jägerlatein" bei Haiminger Jagdvergabe?

Die Almhütte am Simmering wird um 300.000 Euro erweitert. Die Jäger müssen sich aber eine andere Bleibe suchen. | Foto: Foto: Krabichler
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  • Die Almhütte am Simmering wird um 300.000 Euro erweitert. Die Jäger müssen sich aber eine andere Bleibe suchen.
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Wird die Jagd "Haiming I" neu vergeben, oder der bestehende Vertrag mit den aktuellen Pächtern verlängert? Der aktuelle Gemeinderatsbeschluss rund um die Modalitäten wirft für einige Haiminger Fragen zur Transparenz auf. Entschieden wird die Vergabe bei der Vollversammlung der Jagdgenossenschaft.

HAIMING. Wird die Jagd "Haiming I" neu vergeben, oder der bestehende Vertrag mit den aktuellen Pächtern verlängert? Der aktuelle Gemeinderatsbeschluss rund um die Modalitäten wirft für einige Haiminger Fragen zur Transparenz auf. Entschieden wird die Vergabe bei der Vollversammlung der Jagdgenossenschaft.
Manuel Neurauter ist selbstständiger Ofensetzer in Haiming und selbst kein Jagdpächter. Trotzdem sieht er mit Skepsis auf die Vorgänge rund um die Pacht der Jagd "Haiming I", die seit acht Jahren an Hubert Plieschnig und Josef Haselwanter vergeben ist. Vor Ablauf des 10-Jahresvertrages will man nun die Pacht verlängern und den Pächtern beim Bau einer Jagdhütte finanziell unter die Arme greifen. Je nach Größe der Jagdhütte sollen eine, bzw. zwei Jahrespachten in der Höhe von je 17.000 Euro netto für den Bau besagter Jagdhütte zugeschossen werden. "Das ist Verschwendung von öffentlichem Geld und absolut unüblich. Der Bürgermeister bedient hier seine Freunde, die zudem für die Jagd einen viel zu niedrigen Preis bezahlen. Es stellt sich die Frage, warum man hier nicht die Jagd an den Bestbieter vergibt, wie es auch bei den zwei anderen Haiminger Jagden der Fall ist", ärgert sich Neurauter.
Bürgermeister Josef Leitner kann die Aufregung nicht verstehen und erklärte gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN: "Es geht hier alles mit rechten Dingen zu. Es stimmt, dass man einen höheren Pachtzins für die Jagd erzielen könnte. Wir vergeben alle drei Jagden aber aus gutem Grund nur an Einheimische und nehmen diese Einbußen in allen drei Gebieten daher bewusst in Kauf. Die vorgezogene Pachtverlängerung ist durch die Erneuerung der Haiminger Almhütte am Simmering notwendig geworden. Hier sind die Jäger bis dato untergebracht gewesen und nun muss eine neue Unterkunft geschaffen werden."
Die Haiminger Alm wird um rund 300.000 Euro erneuert, hier sind der Hirte samt Familie untergebracht, bisher hatten auch die Jagdpächter in der Almhütte eine Unterkunft. Dass will man nun offiziell trennen.
Die Verlängerung der umstrittenen Jagd-Pacht am Simmering muss nun von der Vollversammlung der Jagdgenossenschaft beschlossen werden, hier hat die Gemeinde Haiming zwar erhebliche Stimmrechte, kann die Vergabe aber laut Leitner nicht im Alleingang entscheiden. Ein Termin für die Vollversammlung steht noch nicht fest.
Den Zuschuss von einer, bzw. zwei Jahrespachten zum Bau der Jagdhütte sieht der Langzeit-Bürgermeister nicht als Problem, geht das dermaßen geförderte Bauwerk doch nach Ablauf der Pacht (nach zehn Jahren) wieder in das öffentliche Gut über.
Das will Manuel Neurauter so nicht gelten lassen und rechnet vor: "Alleine durch den zu niedrigen Pachtzins und die eigenartige Mitfinanzierung der Jagdhütte entgeht der öffentlichen Hand innerhalb von zehn Jahren rund 100.000 Euro. Das ist nicht einzusehen und mich wundert sehr, dass der Haiminger Gemeinderat hier einen einstimmigen Beschluss dazu gefasst hat. Man darf gespannt sein, wie die Jagdgenossenschaft letztlich in der Sache entscheidet, vor allem, wenn sich weitere Interessenten für die Pacht von 'Haiming I' melden."

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