LebensM in Mötz ist Vorzeigemodell
Landesrätin Zoller-Frischauf machte sich ein Bild vom Nahversorger mit Plus

vlnr. Dominik Frischmann und Domenico Windbichler führten Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf durch den lebensM in Mötz. Im Hintergrund Anna-Maria Mölk. 
 | Foto: LandTirol©Kathrein
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  • vlnr. Dominik Frischmann und Domenico Windbichler führten Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf durch den lebensM in Mötz. Im Hintergrund Anna-Maria Mölk.
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Die Gemeindebürger von Mötz bekamen nach fünf Jahren wieder einen Nahversorger, dieser hat sogar ein Plus. Hier sind zwei Klienten der Lebenshilfe beschäftigt, sie werden befähigt, auch in "normalen" Märkten arbeiten zu können.

MÖTZ. In den ersten beiden Monaten seit der Eröffnung des MiniM in Mötz haben Dominik Frischmann und Domenico Windbichler viel gelernt. Die beiden räumen die Lieferungen ein, kontrollieren täglich das Ablaufdatum der Waren im Kühlregal oder kassieren – alles mit Unterstützung ihrer Assistenz. Und wenn er doch noch einmal nachfragen muss, dann meint Dominik Frischmann: „Da muss ich die Frau Kollegin fragen.“
LRin Patrizia Zoller-Frischauf, die im Rahmen der Wirtschaftsförderung des Landes Tirol für Nahversorgung die innovative Kooperation unterstützt,  besuchte kürzlich die beiden in ihrer Filiale.
Der lebensM in Mötz ist ein Kooperationsprojekt der Firma MPREIS, der Gemeinde Mötz und der Lebenshilfe Tirol, das mir besonders am Herzen liegt. Davon profitieren alle: "Die Mötzerinnen und Mötzer bekommen nach fünf Jahren wieder einen Nahversorger. Die Firma MPreis kann ihr Filialnetz verdichten und soziale Verantwortung übernehmen und die Menschen mit Behinderungen machen sich in einem inklusiven Arbeitsumfeld fit für den Arbeitsmarkt und haben dabei sichtlich eine Freude. Das Land Tirol hat das Projekt im Rahmen der Nahversorgerunterstützung mit 150.000 Euro gefördert“, betont LRin Zoller-Frischauf.

Inklusion in der täglichen Praxis

In der Verbindung der Themen Nahversorgung, Inklusion von Menschen mit Behinderungen und Klimaschutz schlägt der lebensM gesellschaftliche Brücken. Möglich macht das die enge Zusammenarbeit im Team. Weiterer Benefit: Einkäufe sind klimaschonend und mit kurzen Wegen möglich.
„Wir nehmen unsere Rolle als Nahversorger ernst und tragen mit unserem miniM-Konzept dazu bei, dass auch kleinere Orte wie Mötz mit hochwertigen Nahrungsmitteln zu günstigen Preisen versorgt werden“, betont MPREIS Geschäftsführer Peter Paul Mölk.
Für Georg Willeit, den Geschäftsführer der Lebenshilfe stehen „der Nutzen und der Mehrwert für alle im Zentrum. Inklusion im Sinne eines Miteinanders vergrößert die Lebensqualität und die Chancen auf ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben aller: von älteren Menschen, von Eltern mit kleineren Kindern, von Jugendlichen und von Menschen mit Behinderungen.“

Gewinn für Gemeinde

Bürgermeister Michael Kluibenschädl: „Jetzt können unsere Kinder selbständig ins Geschäft gehen, ein Schulheft oder einen Liter Milch kaufen. Sie sind nicht darauf angewiesen, dass die Eltern sie mit dem Auto irgendwo hinfahren. Ältere Menschen können ihre Einkäufe selbst vor Ort erledigen. Das Geschäft und das angeschlossene Café bedeuten aber auch Begegnung: Man trifft sich, man ratscht, das Dorfleben bleibt lebenswert“, bedankt er sich im Namen aller Partner für die Unterstützung durch das Land Tirol.
MPREIS setzt in dieser Filiale auf besonders geschultes Personal bzw. wurden eigene Schulungsunterlagen erarbeitet. Den Teilnehmern werden Qualifizierungsmodule angeboten, um sie auf eine reguläre Anstellung im Lebensmittelhandel vorzubereiten.

Probe für Menschen mit Handicap

Die Lebenshilfe Tirol unterstützt das Projekt in personeller Hinsicht. Der MiniM+ bildet einen Proberaum, in dem Menschen mit Behinderung Trainingsmöglichkeiten für den ersten Arbeitsmarkt finden. Bis zu drei Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeiten in Teilzeit und werden von einer Assistenzkraft begleitet. In Folge haben sie u.a. die Möglichkeit in einer anderen M-Preis Filiale regulär angestellt zu arbeiten. „Der lebensM ist dabei eine Art Drehscheibe in andere MPREIS-Standorte bzw. zu anderen Arbeitgebern“, erklärt Projektkoordinatorin Anna-Maria Mölk, die die Teilnehmer in Zukunft in anderen Filialen unterstützen wird.

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