Manfred Zöschg: "Bin im Grunde a Schüchterner"

Comedian Manfred Zöschg erholt sich im Sommer am liebsten in seinem Garten in Hall.
  • Comedian Manfred Zöschg erholt sich im Sommer am liebsten in seinem Garten in Hall.
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Wie angenehm fühlt sich eigentlich das Gebiss für den Luis aus Südtirol an?
(lacht) „Fragst du jetzt den Luis oder mich? Nein, das habe ich einmal bei mir im Ultental begonnen, zuerst mit einem Faschingsgebiss aus Plastik. Das hat meinem Onkel sehr gut gefallen, daraufhin ist es zum Markenzeichen geworden. Ein Plastikgebiss hält nicht wirklich gut und ein Zahntechniker hat dem Manfred dann das Luis-Gebiss verpasst. Man gewöhnt sich daran.“

Hatten Sie schon einmal Probleme in Südtirol, denn südtirolfreundlich ist der Luis ja nicht wirklich?
„Jein. Am schwierigsten ist es schon im eigenen Tal, aber mancher Südtiroler ist halt so, wie ich den Luis spiele. Aber sie nehmen mich auch südlich des Brenners natürlich als Comedian wahr, und das ohne Probleme für Luis und Manfred.“

Wie kommt diese Rolle überhaupt zu Ihnen?
„Natürlich wegen der Verwandtschaft im Ultental, ich bin ja genetisch ein Ultentaler. Mir haben diese Typen dort schon als Kind sehr getaugt. Und bereits in der Schule habe ich Lehrer und andere Leute nachgemacht. So ist der Luis entstanden. Und wahrscheinlich wirke ich authentisch, ich fühle mich in der Rolle wohl und brauche mich nicht zu verstellen, was auch den Erfolg begründet. Meine Frau sagt immer: Wenn ich den Hut auf und die Zähne drinnen habe, bin ich nicht mehr der Manfred.“

Der Luis aus Südtirol ist nur ein Teil Ihrer Arbeit. Sie schlüpfen in verschiedene Rollen, wie in die eines bayrischen Bademeisters. Aber der Luis ist schon Ihr Favorit?
Ja, natürlich, er hat von mir Besitz ergriffen. Aber wenn ich manchmal mein ‚Best-of‘ spiele, kommt der Bademeister auch wieder zum Einsatz. Auch bei meinem neuen Programm, das ich gerade schreibe, werde ich als Manfred mitarbeiten.“

Wie geht es Ihnen in Deutschland mit dem Südtiroler Dialekt?
„In Bayern gut, hinauf bis zu den Franken geht es auch, weiter nördlich wäre es bestimmt problematisch, aber da spiele ich nicht. Hochdeutsch will ich sowieso nicht spielen.“

Ist das manchmal nicht ein wenig schizophren, der Luis und der Manfred?
„Ein klares Ja, aber ich nenne das multiple Persönlichkeit, da man Schizophrenie nicht wirklich unter Kontrolle hat.“

Und wie viel Manfred steckt im Luis, oder ist es mehr Luis im Manfred?
„Da muss ich jetzt den Luis fragen. Aber ein Viertel steckt mindestens vom Luis in mir.“

Kommen Sie manchmal unbewusst außerhalb der Bühne in die Rolle des Luis?
„Ja, das passiert laufend.“

Der Luis wird heuer 59, denkt er schon an die Pension?
„Mein Gott, nein, natürlich wird man älter und ein wenig langsamer, aber Pension ist schon noch zu früh, solange es läuft und ich gesund bin, ist das kein Thema.“

Während Luis noch keine Frau am Hof hat, ist Manfred Zöschg seit über 30 Jahren mit Lizette aus Südafrika verheiratet. Wohl ein Dream-Team?
„Absolut. Meiner Frau verdanke ich vieles, sie hat mich eigentlich zu dieser Karriere gebracht. Weil ich bin im Grunde a Schüchterner. Und sie ist meine härteste Kritikerin.“

Sie sind ja ausgebildeter Mechaniker und arbeiten beim ÖAMTC. Ein Sicherheitsnetz für den Fall, dass die Kunst nicht mehr einträglich ist?
„Nein. Denn vor einem Jahr habe ich zum dritten Mal beim ÖAMTC gekündigt, obwohl ich den Job sehr mochte. Ich habe auch erst mit 50 die Meisterprüfung abgelegt, weil ich es einfach noch einmal wissen wollte. Wenn ich wieder einen Job brauchen würde, fände ich einen. Denn gute Handwerker werden immer gebaucht. Aber derzeit ist der Luis Arbeit genug.“

Was macht Manfred Zöschg, wenn er nicht on Tour ist oder an Texten arbeitet?
„Er bastelt am Haus herum, schraubt an alten Karren und werkt im Garten.“

Wann gibt es wieder Neues vom Luis aus Südtirol?
„Am 3. Oktober habe ich im VAZ Komma Wörgl mit meinem neuen Programm ‚Speck mit Schmorren‘ Premiere, dann geht es bis Weihnachten auf Tour.“

Und wo geht es im Sommer auf Urlaub hin?
„Im Sommer bleibe ich in meinem Garten, oder fahre maximal zur Verwandtschaft nach Südtirol. Wenn ich verreise, dann im Winter nach Südafrika zu den Verwandten meiner Frau Lizette. Denn das Land ist unglaublich schön und immer eine Reise wert.“

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.