Naturpark Kaunergrat feiert 20 Jahre-Jubiläum

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Die Naturparke Österreichs repräsentieren eine Vielfalt charakteristischer Landschaften, die sich durch ihre Unberührtheit, ihre natürlichen und kulturellen Höhepunkte sowie ein breites Angebot an Möglichkeiten des Naturerlebens und -begreifens auszeichnen. In Österreich gibt es derzeit 48 Naturparkregionen, die zusammen eine Fläche von rund 500.000 ha umfassen und pro Jahr ca. 10 Millionen Nächtigungen aufweisen. Seit dem Jahr 1998 gehört auch die Naturparkregion Kaunergrat mit den 9 Gemeinden aus dem Pitztal, Kaunertal und dem Inntal zu diesem prosperierenden Netzwerk.

Mai 1998 – als alles begann!

Die Idee zur Gründung des Naturparks Kaunergrat geht bereits auf das Jahr 1994 zurück und wurde im Rahmen einer Almwirtschaftswoche im Nationalpark Hohe Tauern geboren. Elmar Huter, Mitinitiator des Naturparks erinnert sich: „Ich war damals sehr angetan von der Landschaft im Nationalpark Hohe Tauern, dachte aber als heimatverbundener Oberländer, dass die Region um den Kaunergrat dieser in keiner Weise nachsteht. Als Landwirt und Vermieter war es mir schon damals ein Anliegen, Landwirtschaft und Tourismus stärker zusammenzubringen.“
Am 26. Mai 1998 war es dann soweit, die Bürgermeister der 9 Naturparkgemeinden aus den Bezirken Imst und Landeck gründeten den Naturparkverein. Der Fließer Bürgermeister, Ing. Hans-Peter Bock, ist seither ohne Unterbrechung Vereinsobmann. „Ich denke, dass sich der Naturpark Kaunergrat in diesen zwei Jahrzehnten sehr gut etabliert hat. Die Vielzahl an initiierten und umgesetzten Projekten hat die Menschen in der Region von der Wichtigkeit des Vereins überzeugt. Ein bedeutender Schritt war sicherlich auch die Inbetriebnahme des Naturparkhauses im Jahr 2007, das sich seither zu einer unverzichtbaren Drehscheibe des Naturparks und zu einem beliebten Ausflugsziel gemausert hat. In diesem Zusammenhang möchte ich mich speziell bei den Fachabteilungen des Landes Tirol und bei den Regionalentwicklungsvereinen in Landeck und Imst für ihre wertvolle Unterstützung bedanken.“

Naturpark Kaunergrat – verlässlicher Entwicklungsmotor in der Region

Seit der Vereinsgründung wurden ca. 4-5 Mio. € Fördergelder über Naturschutz-, Umweltbildungs- und Regionalentwicklungsprojekte in die Region geholt – ein bestimmender Teil davon wurde auch zur Weiterentwicklung des naturtouristischen Angebotes in der Region eingesetzt. Ein erklärtes Ziel des Naturparkvereins ist es, die Besonderheiten in den einzelnen Naturparkgemeinden über Naturpark-Außenstellen sichtbar zu machen. Neben dem Zirbendorf Jerzens, sind bereits weitere wichtige Projekte wie das „Tiroler Steinbockzentrum St. Leonhard im Pitztal“, und eine Gletscherausstellung im neu umgebauten Quellalpin in Umsetzung. „Die umgesetzten bzw. in Planung befindlichen Infrastrukturprojekte sind sehr wichtig für die Außenwahrnehmung des Naturparks. Ebenso wichtig sind allerdings auch die vielen kleinen Initiativen und Projekte die wir in den vergangenen 20 Jahren, in enger Kooperation mit der lokalen Bevölkerung, umgesetzt haben. Gerade nachdem wir in dieser ersten Entwicklungsphase viel Energie in den Aufbau von Strukturen stecken mussten, um den Naturpark sichtbar zu machen, wird in den kommenden Jahren wieder verstärkt die Verdichtung des Naturparknetzwerkes im Vordergrund stehen, macht der Geschäftsführer des Naturparks Kaunergrat, Dr. Ernst Partl, einen Ausblick auf die kommenden Herausforderungen.
Naturschutz und nachhaltige Regionalentwicklung – gemeinsam zum Wohle aller!
Seit seiner Gründung hat die Naturparkregion, zusätzlich zu den damals bereits bestehenden Schutzgebieten, wie dem Ruhegebiet Ötztaler Alpen und dem Naturdenkmal Piller Moor, vier weitere Schutzgebiete in das Tiroler Schutzgebietsnetzwerk eingebracht. Dazu gehören die Landschaftsschutzgebiete Arzler Pitzeklamm und Riegetal, die Trockenrasen-Schutzgebiete rund um Kauns-Kaunerberg-Faggen und die Fließer Sonnenhänge, die gemeinsam den größten zusammenhängenden Trockenrasenkomplex in Tirol bilden. „Der Naturpark Kaunergrat versteht es sehr gut die oft divergierenden Ansprüche, die an eine nachhaltigen Regionalentwicklung gestellt werden, in seiner täglichen Arbeit gerecht zu werden. Besonders freut mich die positive Entwicklung in der Zusammenarbeit mit den Naturparkschulen, die mir als Naturschutzlandesrätin neben der Schutzgebietsbetreuung, besonders am Herzen liegt. Im Namen des Landes Tirol möchte ich mich für die wertvolle Arbeit die hier im Naturparkverein geleistet wurde recht herzlich bedanken und wünsche alles Gute für die weitere Entwicklung,“ zeigt sich Landeshauptmann-Stellvertreterin und Naturschutzlandesrätin Mag.a Ingrid Felipe erfreut von der Entwicklung des Naturparks Kaunergrat.

Factbox Naturpark Kaunergrat

Konstituierende Sitzung des Naturparkvereins am 26.Mai 1998
Offizielle Ernennung zum Naturpark am 1.7.2003
9 Naturparkgemeinden – Fläche 592km² (Fließ, Faggen, Kauns, Kaunerberg, Kaunertal, Arzl im Pitztal, Wenns, Jerzens, St. Leonhard im Pitztal)
6 Schutzgebiete (Ruhegebiet Ötztaler Alpen (Natura 2000 FFH, VL), Naturschutzgebiet Fließer Sonnenhänge (Natura 2000 FFH), Naturschutzgebiet Kauns-Kaunerberg-Faggen, Landschaftsschutzgebiet Riegetal, Landschaftsschutzgebiet Arzler Pitzeklamm (Natura 2000 FFH), Naturdenkmal Piller Moor; in Umsetzung Landschaftsschutzgebiet Kaunergrat.
4 Naturparkschulen (NMS Pitztal, NMS Fließ, VS Fließ, VS Kaunertal) und 2 Naturpark-Kindergärten (Fließ, Kaunertal) – zwei weitere VS und 4 weitere Kindergärten werden im Juni 2018 in das Netzwerk neu aufgenommen. Pro Jahr betreut der Naturpark ca. 1400 Schüler.
2 Naturparkzentren (Naturparkhaus Kaunergrat, Zirbenausstellung in Jerzens); zwei weitere sind aktuell in Planung: Tiroler Steinbockzentrum St. Leonhard im Pitztal, Gletscherausstellung im Quellalpin. Pro Jahr bietet der Naturpark über 100 Veranstaltungen und Wanderungen an.
Überregionale Auszeichnungen:
Träger des Kulturlandschaftspreises 2010 (Lebensministerium)
Naturpark des Jahres 2011 (Verband der Naturparke Österreichs)
Hauptpreis "Tourismus für Alle" 2012 (Wirtschaftsministerium)
Eden Award und Tirol Touristica 2013

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