TschirgArt Jazzfestival 2023
Rebekka Bakken – betörende Stimme und mystische Tiefe

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IMST(alra). Es ist ein besonderer Zauber, den die geheimnisvolle Skandinavierin seit Jahrzehnten rund um den Globus verbreitet. Mit charismatischer Bühnenpräsenz und einer Stimme, die bei Weitem nicht nur im Jazz beheimatet ist, vermag es Rebekka Bakken das Publikum zu begeistern. So geschehen auch am zweiten Abend des Jazzfestivals, bei dem die Sängerin in der Vergangenheit bereits mehrfach auftrat.

Anmut, Zärtlichkeit, Leidenschaft – all dies vereint sich, wenn Rebekka Bakkens Stimme erklingt. Dennoch beherrscht sie auch die Melodien, die etwas mehr „Pfeffer“ und Druck benötigen. Sie ist wandlungsfähig, ausdrucksstark und erfrischend spontan und so kamen die KonzertbesucherInnen im Glenthof in den Genuss zahlreicher akustischer Überraschungen. Bakken beherrscht die Kunst der Intimität, die auch im Charme einer Konzert- bzw. Tennishalle betörend sanfte Momente von großer Tiefe entstehen lassen. Dazwischen lässt die Norwegerin die Zuhörer teilhaben an der Zeit, in der sie in Wien gelebt hat, an der Inspiration, die sie aus erfüllter und gescheiterter Liebe zieht und auch an ihren versuchten Einkaufserlebnissen im kleinen Städtchen Imst, das ihr schon richtig ans Herz gewachsen ist.

Atmosphärisch sinnlicher Klangkosmos

Es sind ihre poetischen Geschichten über das Leben, die Liebe, Geben und Aufgeben, Freude und Schmerz, die berühren. Geschrieben hat die Storys nicht nur das Leben im allgemeinen, sondern Bakken selbst – spürbar, erfahrbar mit dem tiefen Empfinden einer großen Künstlerin in kostbare Musik verwandelt. Tiefgründig und authentisch erfüllt sie höchste Qualitätsansprüche als starke Vertreterin der internationalen Singer/Songwriter-Riege. Viel zu offen und freigeistig für Schubladen und Genres steckt die Sängerin ihre eigenen Grenzen ab. Jazz, Folklore, Country und vieles dazwischen trägt sie mit Natürlichkeit vor. Eingebettet ist sie dabei in ein sehr anspruchsvollen Bandgefüge besetzt mit Norwegens Session-Elite. Jedes Cover – von „Little Drop of Poison“ von Tom Waits, dem berührenden „Der Schnee draußen schmilzt“ von Ludwig Hirsch bis „Why“ von Annie Lennox veredelt sie mit feinster Bakken-Patina. Ihre unglaubliche stimmliche Range bewies sie mit „Korset vil jeg aldri vike So ro“ mit dem sie das Publikum tief in ihren Bann zog. Zum Finale gab es mit Klavierbegleitung eine anmutig-melancholische Version des Beatles-Hits „Yesterday“. Mit ihrer Performance ist es Rebekka Bakken auf wunderbare Weise gelungen, eindrückliche Emotionen aufzubauen und einen fein gesponnenen Faden zum besonders aufmerksamen Publikum zu knüpfen, der wohl mühelos bis zu einem ihrer nächsten Imst-Konzerte halten wird.

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