Rassismus-Eklat in Imst
Rücktritt von GR Fillafer wird gefordert

GR Friedl Fillafer hat eine Rassismus-Debatte in Imst ausgelöst.
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Der Imster Gemeinderat Friedl Fillafer hat mit seinem Sitzplatz-Wechsel neben einem türkisch-stämmigen Mandatar eine rasante Rassismus-Diskussion losgetreten. Der Rücktritt wird gefordert.

IMST. Fassungslos zeigten sich die Vorsitzenden der politischen Jugendorganisationen JUNOS, jungen Generation in der SPÖ und der Grünen Jugend nach dem Rassismus-Eklat im Imster Gemeinderat.
Der Gemeinderat Friedl Fillafer wechselte in diesem seinen Sitzplatz, um nicht neben dem Türkisch-stämmigen Gemeinderat Inel zu sitzen. Begründet hat der Gemeinderat dies mit der Sorge um seine Ersatzgemeinderätin.
„Die Türken haben mit den Frauen kein gutes Verhältnis“, so der Gemeinderat. Prompt hagelte es Rücktrittsaufforderungen von mehreren Seiten.
Unter anderem von den drei politischen Jugendorganisationen.
„Personen, deren Weltbild weit im letzten Jahrhundert steckengeblieben ist, haben heute nichts mehr in politischen Ämtern zu suchen“, so die JUNOS-Vorsitzende Susanna Riedlsperger.

Persönliche Konsequenzen

„Rassismus hat in keinem Gemeinderat nichts zu suchen. Ich erwarte mir, dass Fillafer unverzüglich die persönlichen Konsequenzen zieht und zurücktritt. Friedl Fillafer bezeichnet sich selbst als Christlich-Sozial. Sein Verhalten ist wohl beides nicht annähernd“, fordert der aus dem Bezirk Imst stammende JG-Vorsitzende Johannes Reinstadler.
Auch Adrian Dabernig von der Grünen Jugend spricht sich für einen unverzüglichen Rücktritt Fillafers aus: „Ein solches Verhalten darf niemals toleriert werden. Wir fordern gemeinsam, dass Gemeinderat Fillafer zurücktritt. Sein Verhalten ist eines politischen Amtes nicht würdig“.

"Schlag ins Gesicht"

Richard Aichwalder, Obmann des Integrationsausschusses sagt: "Die von GR Fillafer losgetretene Integrationsdiskussion türkischstämmiger GemeindebürgerInnen und sein anschließender Sitzplatzwechsel, sind jenseitig und ein Schlag ins Gesicht aller ImsterInnen, mit und ohne Migrationsbiografie. Die im Leitbild der Stadt Imst beschlossenen Grundsätze wie: gegenseitiger Respekt, Toleranz sowie das Gemeinsame über das Trennende zu stellen, dürfen keine leeren Floskeln in einer netten Broschüre der Stadt Imst sein. Sie müssen von den Gemeinderät:innen vorgelebt werden und haben eine gewisse Vorbildwirkung. Rassismus ist Gift für unsere Gesellschaft und es darf hierbei keine falsche Toleranz geben. Insofern muss sich GR Fillafer die Frage stellen, ob er tatsächlich geeignet ist, weiterhin Entscheidungen für das Zusammenleben aller GemeindebürgerInnen zu treffen."
Fillafer selbst war in der vergangenen Woche für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Soll GR Friedl Fillafer zurücktreten?

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