OGV Stams
Schmetterlinge in den Garten locken

- Der Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins Stams freute sich über den Besuch vonSabine Sladky-Meraner (2.v.r.).
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In einem Vortrag vom Obst- und Gartenbauverein Stams wurden Tipps für einen schmetterlingsfreundlichen Garten gegeben.
STAMS. Der Gemeinschaftsgarten des OGV Stams ist ein Paradebeispiel für naturnahes Gärtnern: Die einzelnen Parzellen, die biologisch bewirtschaftet werden, sind umrahmt von wilden Ecken und düngefreien Wiesen, das kleine Biotop am mit heimischen Sträuchern bewachsenen Hügel bietet Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen. Kein Wunder also, dass sich Schmetterlinge und andere Insekten zuhauf in diesem kleinen Paradies nahe dem Stamser Eichenwald finden lassen.

- Gemeinsam wird die Königskerze auf Fluginsekten hin untersucht.
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Seit fünf Jahren betreibt der Verein unter Obmann Marco Schernthanner nun schon den Gemeinschaftsgarten, der immer wieder auch eine Kulisse für Vorträge und Workshops bietet. Nun konnte Biologin Sabine Sladky-Meraner als Vertragende gewonnen werden, die den interessierten Zuhörern Tipps für einen schmetterlingsfreundlichen Garten gab. Es braucht im Grunde nicht viel, um die farbenfrohen Flattertiere herzulocken: Eine möglichst große Vielfalt an heimischer Flora bietet für jeden Bedarf etwas. Bei den Tag- und Nachtfaltern gibt es viele Arten, die spezielle Pflanzen als Nahrungsquelle benötigen. So ernährt sich die Raupe des Tagpfauenauges ausschließlich von Brennnesseln, der Schwalbenschwanz dagegen bevorzugt Fenchel, Dill, Petersilie oder Wilde Möhre. Der Zitronenfalter wiederum wird wie viele andere Schmetterlingsarten vom Faulbaum angezogen. Möchte man Nachtfaltern mehr Nahrung bieten, sollte man Geißblatt, Nachtkerze, Lichtnelke oder Nickendes Leimkraut anpflanzen.
Nutzen und Schaden
Eine wichtige Regel für Gärtner, die Falter unterstützen möchten, ist es außerdem, im Herbst Winterquartiere stehen zu lassen, da Schmetterlinge auf Pflanzen überwintern, sowohl als Ei als auch als Puppe. In liegengelassenen Laubhäufen können auch die Raupen die kalte Jahreszeit unbeschadet überstehen. Außerdem sollte man neben Pestiziden auch auf "Hausmittel" wie Schmierseife verzichten, da diese auch anderes Getier als "nur" Blattläuse tötet und Blattläuse zudem eine wichtige Nahrungsquelle für viele Nützlinge darstellen. In einem naturnahen Garten stellt sich nach einiger Zeit automatisch ein Gleichgewicht ein, wenn auf den Einsatz von solchen Bekämpfungsmitteln verzichtet wird. Todesfallen für die Nachtfalter sind außerdem die vielen künstlichen Lichtquellen, die in der Nacht den Tieren ihren Orientierungssinn nehmen.

- Hübsche, kleine Falter tummeln sich auch auf dem Thymian.
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Neben den praktischen Tipps hatte die Biologin, die bei Natur im Garten und dem Botanischen Garten in Innsbruck tätig ist, auch spannende Fakten über die allseits beliebten Flügeltiere in petto: So gibt es allein in Tirol 2.800 unterschiedliche Falterarten, von denen die meisten in der Nacht unterwegs sind, zwei Drittel sind Kleinschmetterlinge. Alle Tagfalter und hunderte Nachtfalter stehen auf der Liste der bedrohten Arten. Gründe für den massiven Rückgang der Schmetterlinge in den letzten Jahrzehnten sind vor allem der Einsatz von Pestiziden, die Überdüngung der Wiesen, Bodenversiegelung und auch der übertriebene Ordnungswahn auf öffentlichen und privaten Flächen, der zu einer Zerstörung der vielen naturnahen Flächen auf Böschungen oder in Ecken führt.
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