Liste Fritz auf Sommertour
Thema Lärmschutz in Silz wieder ins Rollen gebracht

Zahlreiche Bahn-Anrainer aus Silz fordern seit Jahren eine Lärmschutzwand, jetzt bekommen sie Unterstützung von der Liste Fritz.
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Im Rahmen ihrer Sommertour machten LA Andrea Haselwanter-Schneider und LA Markus Sint einen Lokalaugenschein bei Anrainern der Bahnstrecke in Silz.

Sind sie für die Lärmschutzwand?

SILZ. Bereits seit mehreren Jahrzehnten wirbelt das Anliegen der Bahn-AnrainerInnen, eine Lärmschutzwand zu errichten, in der Gemeinde Silz Staub auf. Mit politischer Rückendeckung von der Liste Fritz will man das Thema nun erneut aufrollen und verweist auf die gesammelten 120 Unterschriften, die dem Bürgermeister bereits vorliegen. Die Landtagsabgeordneten Andrea Haselwanter-Schneider und Markus Sint sicherten bei einem Lokalaugenschein zu, den Zug im Landhaus ins Rollen zu bringen: "Die Liste Fritz fordert LH Günther Platter und Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe auf, ein Machtwort in Silz zu sprechen." Silz sei die einzige Gemeinde an der gesamten Arlbergstrecke, bis hinaus ins Ländle, ohne Lärmschutz.

Gutachten über gesundheitliche Folgen der Lärmbelästigung liegen mehrfach vor.
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Gesundheitliche Folgen

Seit zwei Jahren liege der Gemeinde ein Planungsvertrag mit den ÖBB vor, auf dessen versprochene öffentliche Präsentation warte man vergebens. Mit fadenscheinigen Argumenten würden die AnrainerInnen vertröstet. Wenigstens bei 91 Häusern liege eine deutliche Lärmüberschreitung vor. "An meiner Hausmauer sind es 100 Dezibel, das entspricht einem Presslufthammer, alle 15 Minuten. Der Wert liegt weit über der erlaubten Grenze und bei bald 180 Zügen pro Tag ist es auf Dauer nicht mehr auszuhalten", so Anrainer Stefan Gufler. Bald sollen es 30 Güterzüge sein, die allein in der Nacht fahren, da könne von gesunder Erholung keine Rede mehr sein. Den Beweis dafür sollten mehrere vorliegende medizinische Gutachten, beispielsweise über Tinitus und Bluthochdruck, erbringen. Besonders schlimm seien auch die Schnellzüge, die mit 160 km/h durch die Landidylle brettern.

Die Landtagsabgeordneten Markus Sint und Andrea Haselwanter-Schneider wurden von Stefan Gufler nach Silz eingeladen.
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Meinungen umgekehrt

Der Tenor der Wortmeldungen der AnrainerInnen war, dass man sich schlecht bis gar nicht informiert fühlt. Auch würden völlig falsche Vorstellungen über die Optik kursieren. Stefan Gufler habe in Eigeninitiative bei Hausbesuchen Aufklärungsarbeit geleistet und sei dabei auf viel Erstaunen und schlussendlich auf Zustimmung gestoßen. So auch bei Anrainerin Monika Kluibenschädl: "Ich bin jetzt dafür, weil ich endlich genau Bescheid weiß." Es existiert auch eine Unterschriftenliste gegen die Maßnahme.

Lösung nimmt Fahrt auf

Bei einem "runden Tisch", den Bezirkshauptfrau Eva Loidhold für Ende September initiiert hat, kommen Gemeindevorstand, BH, ÖBB, ein Planer und drei AnrainerInnen zusammen, um Fakten auf den Tisch zu bringen (auch Stefan Gufler wird anwesend sein). Für den Bürgermeister ist hier wichtig, dass emotionslos über Optik und Wirksamkeit gesprochen werden kann. Laut der ÖBB-Studie würde zum Beispiel der Lärm in oberen Geschoßen kaum minimiert werden, so der Bürgermeister. Damit sei die zwei bis zweieinhalb Meter hohe Betonmauer, wie sie seitens der ÖBB empfohlen wird, nicht die Lösung für das nächtliche Lärmproblem, erklärte Dablander. Vielleicht empfiehlt sich hier ein Bürgerbeteiligungsprozess, wie er von diversen Gremien bereits erfolgreich umgesetzt wurde.

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