Trotz Adventszeit: Imst ist im Fasnachts-Vorfieber

Imster Schemenlaufen Foto 1 NEU_800 | Foto: Foto: Fringer, Fasnachtsbuch, Archiv
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60 Jahre nach erster Nachkriegs-Fasnacht: Schemenlaufen 2009

Es ist schon verrückt, passt aber genau zu Imst: Obwohl derzeit landauf, landab nur über Advent, Weihnachten und Finanzkrise diskutiert wird, kennt man an den Stammtischen der Bezirksstadt kein anderes Thema als Schemenlaufen 2009! Kein Wunder, sind doch seit der letzten Imster Fasnacht fünf lange Jahre vergangen.

IMST (HS). Ja, Imst ist schon im Fasnachts-Vorfieber, die Burschen und Männer der Stadt kennen momentan kein aktuelleres Thema als das Schemenlaufen, das am Sonntag, 15. Februar 2009, stattfindet.

Die ersten Vorbereitungen laufen schon, die Wagenbesatzungen schmieden ebenso Pläne wie die kleinen Gruppen der Einzelmasken und die vielen jungen und älteren Frauen, die ihr ganzes Können in die Neugestaltung und Aufbesserung der Kostüme investieren. Es ist tatsächlich ein Fieber der besonderen und positiven Art, das in Imst bereits grassiert.

Fünf Jahre sind seit der farbenfrohen und gelungenen Fasnacht 2004 vergangen. Kein Wunder, dass es vielen Imstern schier unter den Nägeln brennt, im kommenden Jahr wieder in die Fasnacht zu gehen. Schließlich ist die Fasnacht für viele Imster ein Sakrileg.

Das Imster Schemenlaufen 2009 hat aber auch noch eine besondere Bedeutung. Erlebte doch die Bezirksstadt vor genau 60 Jahren, nur vier Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, das gewaltige Wiederauferstehen des Imster Volksbrauchs.

Nach den vielen Wirren und Entbehrungen der Kriegsjahre, nach den vielen zu beklagenden Gefallenen, Vermissten und fern der Heimat noch gefangen gehaltenen Imstern war die erste Fasnacht nach dem Krieg ein eindrucksvolles Bekenntnis zum Imster Volksbrauch und zur Tradition.

Trotz oder gerade wegen der damaligen französischen Besatzungsmacht wurde die Imster Fasnacht 1949 zum wahren Volksfest. Nicht zuletzt auch durch die Mithilfe der Franzosen, deren Oberbefehlshaber General Emilie-Marie Béthouart, Hochkommissär in Österreich für Tirol und Vorarlberg, und seine Offiziere die Imster bei ihren Bemühungen zur Durchführung des traditionellen Schemenlaufens sehr unterstützten. Neben Sonderzuteilungen bei Lebensmitteln, wie Mehl (für Fasnachtsbrezen), Wein usw., erhielten die Imster z. B. auch (laut Protokol v. 5. 1. 1949) Samt für vier Altfrank.

Unvergessliches Fest der Farben und Masken
Die Imster Fasnachtler unter ihrem Obmann Josef Ginther, tatkräftig unterstützt durch die Stadtgemeinde unter Bürgermeis-ter Josef Koch und Gemeindesekretär Franz Treffner sen. (er war die unermüdliche Schaltstelle zwischen Fasnachts-Organisation und Öffentlichkeit), machten die Fasnacht 1949 zum unvergesslichen Fest der Farben und Masken.

Sowohl die Ehrengäste
unter ihnen die holländische Königsfamilie, Prinz Bernhard der Niederlande und seine Töchter, die Prinzessinnen Beatrix und Irene als auch die einheimischen Medien in Tirol und Wien überschlugen sich vor Lob und titelten u. a. Tänzerische Impressionen beim Imster Schemenlaufen, Magie der alten Bräuche und Fasnachtszauber zu Imst.

Diesen Fasnachtszauber wird es ganz sicher auch im kommenden Jahr am 15. Februar 2009 in Imst geben. Dann, wenn die Imster wieder in d`Fasnacht giahn und das Schemenlaufen 2009 zum Traditionsfest werden lassen.

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