"TSCHETT-EINE IMSTER FAMILIE-seit 1524"-Ausstellung im Museum im Ballhaus

Dr.Stefan Dietrich, Dr.Wolfgang Meighörner, Eva Schatz, Irene Heisz, Sandra Friedl-Dablander, Saba und Noah, Gebhard Schatz, Wilfried Schatz
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  • Dr.Stefan Dietrich, Dr.Wolfgang Meighörner, Eva Schatz, Irene Heisz, Sandra Friedl-Dablander, Saba und Noah, Gebhard Schatz, Wilfried Schatz
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IMST(alra). Im Museum im Ballhaus wird zur Zeit die Ausstellung „TSCHETT-EINE IMSTER FAMILIE-seit 1524“ gezeigt, eine historische Rückschau auf eine Familiengeschichte, die durch, von Generationen Bewahrtes, umfassend dokumentiert ist.
„Tschett“, das ist der Hausname der Familie Schatz, die neben den aktuell bekannten Mitgliedern, dem Feuerkünstler Gebhard Schatz und dem Wortkünstler Wilfried Schatz, in all den Jahrhunderten immer wieder
erstaunliche Persönlichkeiten hervorgebracht hat. So findet man verbunden mit dem Namen Tschett, den Vogelhändler,den Musikant, den Hofmaler, Sprachforscher, Mathematiker, Gartenarchitekt, aber vor allem immer wieder
Vor- u. Querdenker in Sachen Kultur, die stets bemüht waren Kultur und Geschichte leben zu lassen und zu erhalten. Ausgehend, vom jetzt als, Imst Mitte, bezeichneten Stützpunkt der Familie, beeinflusste das Wirken der einzelnen Tschett-Mitglieder, nicht nur das nahe Umfeld in Imst, zu dem bis heute eine tiefe Verbundenheit besteht. Auch die weite Welt entsprach dem offenen Geist der Tschett, sie wurde bereist und bereits 1629 brach der
Vogelhändler Josef, in die Ferne auf.
Die von Gebhard Schatz kuratierte Ausstellung gestaltet sich sehr lebendig, da sie aus dem Leben der Akteure natürlich erwachsen ist.
Der Kunst- u. Kulturschaffende Gebhard führte durch den Eröffnungsabend und vermittelte die verschiedenen Abschnitte. So sieht man in einem Bereich die „Bastion Schaz“, (damals ohne t geschrieben), mit Darstellungen des Lebensraums, jedoch auch des Familiengrabsteins. Weiters das Vogelhändler-Votiv, mit verschiedenen Ikonen der Volkskultur, Fasnacht, Larven oder Brunnen.
Ein Bereich widmet sich den Urvätern und ihrer Einflussnehmenden Tätigkeit und Mitwirkung im Bereich der Dialekt-Dichtung, Stadtmusik-Gründung, Liederkranz, Gründung des Museumsvereins.
Auch der Sprachforschung ist ein Abschnitt gewidmet, wichtige Grundlagen in der Mundartforschung, und Aufschlussreiches um Flur und Hausnamen gingen auf den Sprachforscher Josef in der Tschett Familie zurück.
Die Generation des 20.Jhd. ist besonders ausführlich dokumentiert, Einflüsse
des Krieges, politische Spaltung, Verlust, Tod und der bäuerliche Alltag, wurden von Agnes Schatz in einem 700 Seiten umfassenden Tagebuch festgehalten. Im Zentrum steht ihre Liebesgeschichte zu einem marokkanischen Offizier, der zur Zeit der franz. Besatzung in Imst verweilte.
Die Journalistin Irene Heisz stellte das Tagebuch gemeinsam mit dem Historiker Dr. Stefan Dietrich genauer vor. Dr.Dietrich sieht darin eine einzigartige Quelle von beeindruckender Substanz, aus der man wirtschafts- und sozialgeschichtlich vieles herauslesen kann.
Weiters zu sehen sind zahlreiche Bilder, sowie ein „Kunstkrempeltisch“ mit Schätzen des Großvaters, der ein leidenschaftlicher Sammler war.
Wilfried Schatz trug im, von ihm zum „Tschettablisement“ umbenannten Ballhaus, traditionelle Kopp Gedichte vor, und gab interessante Einblicke auf weitere kreativen Menschen, die in der Nachbarschaft der Tschett lebten.
Im Untergeschoß des Museum im Ballhaus war der ZDF Film „Ewige Schwestern“ von Hajo Bergmann über Agnes, Hedwig und Martha Schatz zu sehen, zu hören war Josef Schatz aus dem Archiv der österr. Nationalbibliothek, sowie das ORF Hörbild „Agnes und Hedwig“ von Bert Breit. Weiters wird Kunst von Gebhard und Wilfried Schatz präsentiert, mit „LICHT UND WORT“, sind sie die aktuellen Vertreter der Tschett Dynastie.
Der Andrang und das Interesse im Ballhaus waren enorm, Kulturreferentin Sandra Friedl-Dablander durfte ein dicht gedrängtes Publikum begrüßen.
Die offiziell eröffnenden Worte kamen von Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseen. Er sprach seine Gratulation aus und bezeichnete angesichts der Vollständigkeit dieser im Familienbesitz erhaltenen Ausstellungsstücke, die Sammlung als Schatz, der unbedingt bewahrt werden muss.
Musikalisch bot der Acapella-Chor „good news“, mit Sängerin Eva Schatz aus der Tschett-Familie, ein perfekt auf die Ausstellung abgestimmtes Programm.

Das Museum im Ballhaus zeigt „TSCHETT-EINE IMSTER FAMILIE-seit 1524“ noch bis 7.9.2013, Di, Do, Fr 14-18 Uhr, Sa 9-12 Uhr.

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